Titel: 12 rules for life
Worum geht`s? (Klappentext)
Wie können wir in der modernen Welt überleben? Bestsellerautor Jordan B. Peterson beantwortet diese Frage humorvoll, überraschend und informativ. Er erklärt, warum wir Kinder beim Skateboarden alleine lassen sollten, welches grausame Schicksal diejenigen ereilt, die alles allzu schnell kritisieren und warum wir Katzen, die wir auf der Straße antreffen, immer streicheln sollten. Doch was bitte erklärt uns das Nervensystem eines Hummers über unsere Erfolgschancen im Leben? Dr. Peterson diskutiert Begriffe wie Disziplin, Freiheit, Abenteuer und Verantwortung und kondensiert Wahrheit und Weisheit der Welt in 12 praktischen Lebensregeln.
Meine Literaturnotizen
Regel 1: Stehe aufrecht und nimm die Schultern zurück
Die Menschheit konnte Konflikte auf der einen Seite und psychologische und soziale Auflösung dadurch überwinden, indem das Individuum sich entwickelt und Verantwortung übernommen hat. Durch den Willen jedes einzelnen, die Bürde der Existenz auf sich zu nehmen. Folglich sollten wir so viel Verantwortung für unser persönliches Leben, die Gesellschaft und die Welt übernehmen, wie möglich.
Die Gehirne, die vor einem Drittel Milliarden Jahren existierten, hatten schon ein Verständnis von Rang und Gesellschaft. Rang und Ordnung sind also höchst natürliche Dinge.
Es ist eine Binsenweisheit der Biologie, dass die Evolution konservativ ist. Sie baut Neues immer auf dem Bestehendem auf.
Mark Twain sagte einmal: „Nicht was wir nicht wissen, macht uns Ärger. Es ist das, was wir sicher wissen, was aber nicht stimmt.“
Wir romantisieren die Natur, obwohl sie über Jahrtausende versucht hat, uns zu vernichten. Natur ist nicht nur das Schöne, was wir Städter im Museum auf Gemälden sehen, sondern auch Elefantiasis, Malaria, AIDS, Dürren und die Pest. Deshalb versuchen wir, unsere Umgebung zu verändern, beschützen unsere Kinder, bauen Städte und Transportsysteme, erzeugen Nahrungsmittel und Strom. Wenn die Natur nicht so gefährlich für uns (gewesen) wäre, wäre es viel leichter, in Harmonie mit ihr zu leben.
Dominanz-Hierarchien, soziale Rangstrukturen sind keine Erfindung des Patriarchats, nicht einmal der Menschheit. Sie haben für hunderte von Millionen Jahren existiert und sind ein existenzieller Bestandteil der Natur. Hierarchien sind älter als Bäume.
Tief in unserem Gehirn verborgen haben wir einen Zähler, der ständig bewertet, wo wir in der sozialen Hierarchie stehen. Wenn wir von unseren Mitmenschen als wenig wert gesehen werden, unterdrückt dieser Zähler die Verfügbarkeit von Serotonin, was uns physisch und psychisch empfindlicher gegenüber Dingen machen, die Emotionen hervorrufen, besonders negativen. Das verbraucht eine Menge Energie und ist das, was wir Stress nennen. Stress ist also nicht rein psychologisch, sondern eine Folge ungünstiger Lebensumstände.
Meine Notiz: Etwas ähnliches sagt Johann Hari in [[LN Der Welt nicht mehr verbunden]], dass Depression von äußeren Umständen abhängt und nicht nur in den Köpfen passiert.
Routinen sind ungeheuer wichtig, damit es uns gut geht. Die Dinge, die wir täglich tun, müssen automatisiert sein, sodass sie vorhersagbar und einfach sind. Am besten sieht man das bei Kleinkindern, die eine Freude sind, wenn sie regelmäßig essen und schlafen, und eine Tortur, wenn nicht.
Angstbedingter Rückzug macht das Selbst kleiner und die so gefährliche Welt größer.
Regel 2: Behandle Dich selbst wie jemanden, der auf Deine Hilfe angewiesen ist
Wir brauchen eine Balance zwischen Ordnung und Sicherheit auf der einen Seite und Chaos, Abenteuer, Wachstum auf der anderen Seite. Wenn wir unser Leben als intensiv und bedeutungsvoll empfinden, wenn die Zeit wie im Flug vergeht, dann sind wir genau an der Grenze zwischen Ordnung und Chaos.
Frauen haben Männer schon immer verlegen gemacht. Hauptsächlich, indem sie sie ablehnten, aber auch, indem sie sie beschämten, wenn sie keine Verantwortung übernahmen. Was Sinn macht, weil Frauen die Hauptverantwortung für die Last der Fortpflanzung tragen. Das Beschämen und Verlegenmachen von Männern durch Frauen ist eine der grundlegenden Kräfte der Natur.
Niemand weiß mehr über unsere Unzulänglichkeiten als wir selbst. Niemand hat bessere Gründe, uns zu verachten. Indem wir uns Gutes verwehren, bestrafen wir uns für unsere Mängel.
Es gibt eine goldene Regel in der westlichen Welt, uns für andere aufzuopfern, die auf dem Opfer von Jesus am Kreuz basiert. Peterson sieht das anders: Jesus archetypischer Tod war kein Aufopfern für andere, sondern ein heldenhaftes Auflehnen gegen einen Tyrannen.
Peterson ermutigt Menschen dazu, sich (und die Menschheit im Allgemeinen) dafür zu würdigen, dass wir produktiv und achtsam handeln und dass wir uns um andere kümmern. Die Welt strebt zum Chaos (Entropie), und der Umstand, dass wir all die Systeme geschaffen haben, die uns das Leben auf der Erde ermöglichen (Wasser, Strom, Essen etc.), ist der permanenten Aufmerksamkeit und Arbeit von Menschen geschuldet. Wir sollten die Menschheit nicht hassen, sondern feiern dafür, was wir immer wieder erschaffen, und was für ein Wunder das ist.
Sich selbst so zu behandeln, als wäre man ein Mensch, um den man sich kümmern muss (so heißt das Kapitel) bedeutet, sich zu überlegen, was wirklich gut für uns ist. Nicht, „was ich will“ oder „was mich glücklich macht“. Süßigkeiten machen Kinder „glücklich“, aber wenn sie nur Süßigkeiten essen, wird es ihnen schlecht gehen. Sie müssen auch Gemüse essen, sich die Zähne putzen etc. Wir helfen unseren Kindern, ein tugendhaftes, verantwortliches, waches Wesen zu werden, das in der Lage ist, sich um sich selbst und andere zu kümmern. Und wir sollten für uns selbst das Gleiche tun.
Regel 3: Schließe Freundschaften mit Menschen, die für Dich das beste wollen
Regel 4: Vergleiche Dich mit dem, der Du gestern warst, nicht mit jemanden anderem von heute
Wir sollten unserer inneren Stimme misstrauen und nicht mehr zuhören, wenn sie unsere Errungenschaften oder unser Leben kleinmacht. Wenn sie das gleiche über jeden sagt, wie zuverlässig ist sie? Vielleicht ist sie nur Geschwätz, keine Weisheit.
Wir sind in einigen Dingen sehr gut, in manchen durchschnittlich und in anderen Dingen schlecht. Wir können nicht in allem gewinnen. Wenn wir in allem gewinnen, bedeutet das nur, dass wir nichts neues oder schwieriges mehr versuchen. Wir gewinnen vielleicht, aber wachsen nicht, und das ist vielleicht die wichtigste Form des Gewinnens.
Wir sollten es wagen, gefährlich zu sein. Wahrhaftig zu sein. Es wagen, uns auszudrücken, etwas zu tun, was unsere Existenz wirklich rechtfertigt.
Ein Großteil von Glück besteht in der Hoffnung, dass es besser wird. Die Zukunft ist wie die Vergangenheit, außer, dass sie vor uns liegt. Die Zukunft kann besser sein, und zwar um genau das bisschen, was wir in einem Tag erreichen können. Die Gegenwart hat auf alle Ewigkeit Mängel. Wichtiger ist, in welche Richtung wir gehen. Wir finden unser Glück auf dem anstrengenden Weg bergauf, nicht in der Befriedigung am Gipfel.
Kleine Ziele setzen. Wir sollten uns nicht zu viel vornehmen, angesichts unsere limitierten Fähigkeiten, unserer Fähigkeit, uns in die Irre zu führen, unserer Verbitterung und unserem Talent, Verantwortung auszuweichen. Stattdessen sollten wir uns dieses Ziel setzen: Heute Abend sollen die Dinge in meinem Leben ein kleines bisschen besser sein als heute Morgen. Was könnte ich tun, das ich auch tun werde, das dieses Ziel erreichen wird, und was wird meine Belohnung dafür sein?
Wenn unser Leben aktuell nicht gut läuft, liegt es vielleicht an unserem aktuell mangelnden Wissen, nicht am Leben generell.
Wir sehen nur, was wir als Ziel ins Auge fassen. Die Welt zeigt uns all das Gute, das sie beinhaltet, in genauer Proportion zu dem, was wir anstreben. Das bedeutet nicht, dass wir alles haben können, dass wir es nur beim Universum bestellen müssen oder dass es keine Realität gibt. Die Welt ist immer noch da, mit ihren Einschränkungen. Und während wir uns mit ihr bewegen, wird sie kooperieren oder Widerstand leisten. Aber wir können mit ihr tanzen, wenn wir das wollen, wir können sogar führen.
Wir sollten achtsam sein, uns auf unsere Umgebung konzentrieren, physisch und psychologisch. Etwas finden, das uns stört, das uns beschäftigt, das wir ändern könnten und ändern werden. Drei Fragen: „Was stört mich?“ „Kann ich das ändern?“ und „Bin ich willens, es zu ändern?“. Wenn wir auf eine oder mehrere Fragen mit „nein“ antworten, sollten wir weiterschauen. Kleinere Ziele setzen. Finde etwas, das dich stört, das du ändern könntest, das du ändern willst, und dann ändere es. Das könnte für heute genug sein.
Kümmere Dich um den heutigen Tag, aber ziele auf das höchste Gut.
Regel 5: Erlaube Deinen Kindern nichts, was dazu führt, dass Du sie nicht mehr magst
Es ist falsch, die menschliche Korruptheit allein der Gesellschaft anzulasten. Wenn die Gesellschaft korrupt ist, aber nicht die Individuen in ihr, wo kommt sie dann her? Diese Theorie erklärt nichts und löst keine Probleme.
Kinder sind, wie alle Menschen, nicht nur gut. Man kann sie nicht allein lassen, unberührt von der Gesellschaft, und dann blühen sie zur Perfektion auf.
Dass Eltern ihre Kinder vernachlässigen und falsch behandeln, indem sie auf sämtliche Struktur und disziplinierende Erziehung verzichten, kann Absicht sein. Viel öfter jedoch passiert es aus der Angst der Eltern heraus, dass ihre Kinder sie nicht mehr mögen könnten. Sie stellen die Freundschaft ihres Kindes über alles und opfern dafür den Respekt. Das ist nicht gut.
Es ist verantwortungsvoll, Kinder zu disziplinieren. Es ist keine Wut oder Fehlverhalten. Es ist keine Rache. Es ist stattdessen eine sorgfältige Kombination aus Mitleid und langfristigem Denken.
Stellen wir uns ein Kleinkind vor, dass seine Mutter ins Gesicht schlägt. Warum sollte es das tun? Die Antwort ist klar: Um seine Mutter zu dominieren. Um zu testen, ob es damit davonkommt. Gewalt ist kein Mysterium. Es ist der Standard. Frieden ist das Mysterium. (Oft werden die grundlegenden psychologischen Fragen verkehrt beantwortet: Warum nehmen Menschen Drogen? Kein Mysterium. Warum sie sie nicht permanent nehmen, ist das Mysterium. Warum haben Menschen Angst? Kein Mysterium. Warum wir nicht permanent Angst haben, ist das Mysterium. Wir sind zerbrechlich und sterblich. Eine Million Dinge können auf eine Million Weisen schiefgehen. Wir sollten permanent Angst haben.)
Regeln, die man Kindern mitgeben sollte: Beiße, trete oder schlage nicht, außer zur Selbstverteidigung. Quäle und mobbe keine anderen Kinder, damit du nicht im Knast landest. Iss auf eine zivilisierte und dankbare Weise, damit Menschen dich gerne zu Gast haben und versorgen. Lerne teilen, damit andere Kinder mit dir spielen wollen. Höre zu, wenn Erwachsene mit Dir sprechen, damit sie dich nicht hassen und dir etwas beibringen wollen. Geh friedlich und ordentlich schlafen, damit deine Eltern ein Privatleben haben und deine Existenz nicht ablehnen. Achte auf deine Sachen, weil du es lernen musst und weil du Glück hast, dass du sie besitzt. Sei gute Gesellschaft, wenn etwas schönes passiert, damit du weiter eingeladen wirst. Verhalte dich so, dass andere sich wohlfühlen, damit Menschen dich um sich haben wollen. Kinder, die diese Regeln befolgen, werden willkommen sein.
Regel 6: Schaffe perfekte Ordnung in Deinem Haus, bevor Du die Welt kritisierst
Regel 7: Widme Dich bedeutungsvollen Dingen, nicht zweckmäßigen Dingen
Etwas zu teilen bedeutet nicht, alles selbstlos herzugeben. Das ist nur, was Kinder befürchten, die nicht teilen wollen. Teilen bedeutet stattdessen, handeln zu lernen. Ein Kind, das nicht teilen kann – was nicht handeln kann – kann keine Freunde haben, denn Freundschaft ist eine Form des Handels.
Menschen sind stark genug, um die Tragödien des Lebens auszuhalten, ohne zu zerbrechen. Erdbeben, Fluten, Armut, Krebs, Menschen sind stark genug, das auszuhalten. Menschliche Bosheit hingegen fügt der Welt eine völlig andere Dimension von Leid hinzu.
Bewusste, menschliche Bosheit kann uns auf eine Weise brechen, wie es die natürlichen Tragödien nicht können.
CG Jung sagte: „Kein Baum kann in den Himmel wachsen, solange er nicht Wurzeln bis in die Hölle schlägt.“ Kein Weg führt nach oben, wenn wir uns nicht auch nach unten bewegen. Deshalb ist Erleuchtung so schwer zu erlangen. Sind wir wirklich bereit zu erforschen, was am Grunde unserer dunklen Seele lauert?
Es gibt menschliche Handlungen, die so schrecklich sind, dass sie gegen die natürliche Natur des Menschen gehen. Böse Handlungen, für die es keine Entschuldigung gibt. Einen anderen Menschen zu entmenschlichen, ihn auf den Status eines Parasiten zu reduzieren, ihn zu quälen und abzuschlachten, ohne die individuelle Unschuld oder Schuld zu berücksichtigen, aus Schmerz eine Kunst zu machen – das ist falsch.
Seine grundlegenden moralischen Regeln: Ziele nach oben. Sei achtsam. Ändere, was Du ändern kannst. Sei nicht überheblich in Bezug auf Dein Wissen. Strebe nach Bescheidenheit, denn totalitärer Stolz zeigt sich in Intoleranz, Unterdrückung, Folter und Tod. Werde Dir Deiner eigenen Unzulänglichkeit bewusst – Deiner Feigheit, Boshaftigkeit, Verbitterung und Hass. Bedenke Deinen eigenen mörderischen Geist, bevor Du andere beschuldigst und Dir anmaßt, die Welt zu reparieren. Vielleicht ist nicht die Welt falsch; vielleicht bist Du es. Du hast das Ziel verpasst. Du hast gesündigt. Und all das ist Dein Beitrag zur Unzulänglichkeit unserer Welt. Und, vor allem: Lüge nicht. Nie, über nichts. Lügen führt in die Hölle. Es waren die großen und kleinen Lügen der Nazis und kommunistischen Staaten, die Millionen Tote produziert haben.
Wir sollten uns das zur Lebensregel machen: Nach bestem Wissen und Gewissen werde ich mich so verhalten, dass unnötiges Leid und Schmerz verhindert wird.
Wenn wir uns entscheiden, unsere Ablehnung des Daseins aufzugeben, obwohl es ungerecht und schmerzvoll ist, können wir anfangen Dinge zu entdecken, die wir ändern können, um unnötiges Leiden und Schmerz zu vermeiden. Wir könnten uns fragen: „Was sollte ich heute tun?“, im Sinne von „Wie könnte ich meine Zeit nutzen, um Dinge besser zu machen anstatt schlechter?“. Das kann der Papierkram auf unserem Schreibtisch sein, unser Zimmer etwas einladender zu gestalten oder eine Mahlzeit für unsere Familie etwas schmackhafter zuzubereiten.
Regel 8: Sage die Wahrheit – oder lüge wenigstens nicht
Wenn man nicht weiß, was man tun soll, sollte man die Wahrheit sagen.
Wenn nicht das passiert, was wir wollen, dann waren unsere Methoden oder unser Ziel falsch.
Wir sollten uns Ziele setzen, auch, wenn wir nicht genau wissen wofür. Die besseren Ambitionen dienen weniger einer Sache, als der Entwicklung unseres Charakters und unserer Fähigkeiten. Deshalb sollten wir ein Seil um einen Fels knoten, ihn aufheben, vor uns wuchten und uns in seine Richtung ziehen. Uns selbst beobachten. Unsere Erfahrungen so genau es geht aussprechen, uns gegenüber und anderen. Je mehr wir das machen, desto besser und effizienter werden wir uns auf unser Ziel zubewegen. Und niemals lügen, besonders nicht gegenüber uns selbst.
Regel 9: Gehe davon aus, dass die Person, mit der Du redest, etwas weiß, das Du nicht weißt
Es ist sinnvoll, in einer Diskussion das, was der Vorredner gesagt hat, in eigenen Worten zu wiederholen. Manchmal liegt man richtig, manchmal gibt es kleinere Korrekturen, und manchmal liegt man komplett falsch. In jeden Fall ist das gut zu wissen.
Manchmal dauert es recht lange, bis man versteht, was jemand wirklich sagen möchte. Das liegt oft daran, dass die Person den Gedanken zum ersten Mal artikuliert. Und das geht selten ohne Abschweifungen und Widersprüche.
Männern wird immer wieder vorgeworfen, sie würden zu schnell nach Lösungen suchen, anstatt (der Frau) einfach nur zuzuhören. Das frustriert Männer, die gerne Probleme lösen und oft sogar von Frauen dazu aufgefordert werden. Eine Erklärung, warum das schnelle Lösen von Problemen oft nicht funktioniert, ist, dass ein Problem erst einmal genau definiert werden muss, bevor es gelöst werden kann. Und das machen Frauen, wenn sie von den Problemen erzählen. Man(n) muss also erst einmal zuhören und nachfragen, um das Problem wirklich zu verstehen. Danach kann das Problem gelöst werden.
Eine gute Strategie, um die Angst vor einem öffentlichen Auftritt zu mildern, ist es, mit einzelnen, aufmerksam zuhörenden Individuen im Publikum zu sprechen. Und sich dabei nicht zu verstecken, nicht hinter dem Podium, nicht mit gesenkten Augen, nicht, indem man sich für seine mangelnde Brillianz oder Vorbereitung entschuldigt.
Regel 10: Sprich präzise
Es gibt in einer Ehe fast nichts, über das es sich nicht zu streiten lohnt. Man ist, im vorgesehen Fall, für Jahre und Jahrzehnte aneinander gebunden, „bis dass der Tod uns scheidet“, da will man keine kleinen nervigen Dinge für den Rest seines Lebens ertragen müssen.
Warum bleiben wir vage, wenn es um Probleme und Wünsche geht? Weil wir, indem wir das gewünschte Ziel nicht definieren, das befürchtete Scheitern auch im unklaren lassen, sodass wir, wenn wir scheitern, es nicht bemerken und es nicht wehtun wird. Das funktioniert aber nicht, so einfach können wir uns nicht selbst betrügen. Stattdessen werden wir ein schleichendes Gefühl der Enttäuschung über uns selbst mit uns herumtragen, die in Selbstverachtung mündet, und Hass über die Welt, in der das alles entsteht.
Sage, was Du denkst, damit Du herausfinden kannst, was Du denkst. Handle nach dem, was Du sagst, damit Du herausfinden kannst, was passiert. Dann beobachte. Bemerke Deine Fehler. Sprich sie an. Bemühe Dich, sie zu korrigieren. So finden wir den Sinn des Lebens. Das wird uns vor der Tragödie des Lebens retten. Wie könnte es anders sein?
Regel 11: Störe keine skateboardenden Kinder
Jung kam mit der Idee, wenn man nicht verstehen kann, warum jemand etwas tut, auf die Konsequenzen des Handelns zu schauen und daraus die Motivation abzuleiten. Diese Methode ist nicht immer die richtige, sondern eher der letzte Versuch. Aber manchmal sehr erhellend.
Menschen, die Dinge verbessern wollen, versuchen meist nicht, andere Menschen zu verändern. Oder nehmen zumindest die gleichen Veränderungen vorher an sich selbst vor.
Die Menschheit verdient ein wenig Verständnis angesichts der Empörung über unseren zerstörerischen Umgang mit unseren Ressourcen. Wir haben noch nicht lange das umfassende Verständnis für die Zusammenhänge auf der Welt, manchmal wissen wir es noch nicht besser. Manchmal schon, aber haben noch keine guten Alternativen. Das Leben ist noch immer nicht einfach für Menschen, und es ist gerade einmal ein paar Jahrzehnte her, dass die meisten Menschen hungerten, krank waren und unbelesen.
Wer hat entschieden, dass eine Karriere wichtiger ist als Liebe und Familie? Ist es all die Opfer wert, achtzig Stunden in der Woche in einer Top-Anwaltskanzlei zu arbeiten? Und wenn ja, warum? Wenige Menschen sind hyper-kompetitiv, wollen immer gewinnen. Nur eine Minderheit wird diese Arbeit von sich aus faszinierend finden.
Das Problem, wenn man benachteiligten Gruppen gleiche Gehälter zahlen will, ist die Frage, auf welche Parameter man es herunterbrechen will. Welche „Rassen“ gibt es? Es gibt 500 verschiedene amerikanische indigene Völker, von denen die einen deutlich weniger verdienen als die anderen. Bei Behinderungen das gleiche Problem: Ist jemand mit einem Elternteil, das an Alzheimer erkrankt ist, behindert? Warum nicht? Was ist mit jemandem mit niedrigerem IQ? Mit weniger gutem Aussehen? Übergewicht? Das fundamentale Problem ist, dass Gruppenidentität bis auf das einzelne Individuum heruntergebrochen werden kann. Jeder und jede einzelne ist einzigartig, und Gruppenidentität kann dem nicht gerecht werden.
Meine Notiz: Das erinnert mich auch an die LQTBQ…-Abkürzung, die immer länger wird, bis am Ende doch wieder jeder gemeint ist.
Sie (die schreckliche Mutter) ist die Angst, die junge Männer gegenüber attraktiven Frauen empfinden, der Natur selbst, bereit, sie abzuweisen, auf der tiefsten, intimsten Ebene.
Regel 12: Streichle eine Katze, wenn Du sie auf der Straße siehst
Es zu versäumen, die richtigen Opfer zu bringen, sich zu zeigen, zu leben und die Wahrheit zu sagen – all das schwächt uns. So werden wir unfähig sein, es in der Welt zu etwas zu bringen, und wir werden nutzlos sein für uns selbst und andere. Das zerstört unsere Seele. Und wie könnte es anders sein? Das Leben ist hart genug, wenn es gut läuft.