[Literaturnotizen] „Atomic Habits“ („Die 1%-Methode“) von James Clear

Was sind Literaturnotizen?

Literaturnotizen sind die Passagen eines Buches, die ich am wichtigsten fand. Es sind die Gedanken der Autorin oder des Autors, nicht meine eigenen, allerdings in meinen eigenen Worten wiedergegeben. Es kann sein, dass sie nicht immer verständlich sind – aber in der Summe vielleicht doch nützlich. Ich wollte sie einfach teilen, da ich sie eh habe. Ich prüfe die Literaturnotizen nicht auf Rechtschreibung, Sinnhaftigkeit, political correctness oder alles andere, was dich stören könnte. Nimm sie, wie sie sind, und mach was draus.

Worum geht`s?

James Clear zeigt uns, wie kleine Veränderungen einen großen Unterschied machen können. Es geht nicht darum, sofort unser Leben auf den Kopf zu stellen, sondern um die kleinen, mikroskopischen Schritte, die wir jeden Tag gehen. Wenn wir uns nur um 1 Prozent, Tag für Tag, verändern, summiert sich das langfristig zu großen Veränderungen.

Clear erklärt, wie wir unsere Umgebung gestalten und klare Ziele setzen, um die richtigen Gewohnheiten zu entwickeln und die schlechten abzulegen. Er zeigt uns auch, wie wir neue Gewohnheiten an bestehende anknüpfen können, um sie einfacher beizubehalten. Perfektion ist nicht das Ziel. Es geht um den Fortschritt. Kleine Rückschläge sind okay, solange wir uns ständig verbessern.

„Atomic Habits“ ist voller praktischer Tipps und Strategien, die uns helfen, unsere Gewohnheiten zu ändern und unsere Ziele zu erreichen.

Meine Literaturnotizen

  • Unsere Ergebnisse sind ein verzögerter Indikator unserer Gewohnheiten. Unser Vermögen ist ein verzögerter Indikator unserer finanziellen Gewohnheiten, das gleiche gilt für Essens-Gewohnheiten / Gewicht, Wissen / Lernen-Gewohnheiten, Unordnung / Aufräum-Gewohnheiten.
  • Der Unterschied zwischen System und Zielen ist: Ziele sind die gewünschten Ergebnisse; Systeme sind die Prozesse, die dahin führen.
  • James Clear glaubt, dass wir immer noch Erfolg haben würden, wenn wir komplett auf Ziele verzichten und uns nur auf Prozesse konzentrieren.
  • Gewinner und Verlierer haben das gleiche Ziel, aber einer muss es zwangsweise verfehlen. Das ist der Beleg, dass reines Zielesetzen nicht der Schlüssel zum Erfolg ist, obwohl es so aussieht, weil wir uns immer nur die Strategien der Gewinner anschauen („survivorship bias“).
  • Das Erreichen eines Ziels ist nur eine Momentaufnahme, ein Resultat. Wir sollten unsere Bemühungen also nicht darauf konzentrieren, unsere Resultate zu verbessern, sondern Systeme zu entwickeln, die permanent gute Resultate erzeugen. Ergebnisse sind immer nur zeitweilige Erscheinungen und oft auch zufällig oder sogar trotz unsere Handlungen entstanden, nicht wegen ihnen. Wenn wir dauerhaft bessere Ergebnisse wollen, brauchen wir Systeme.
  • Je häufiger wir eine Verhaltensweise wiederholen, desto mehr identifizieren wir uns mit ihr. Das Wort Identität kommt von den lateinischen Worten für „Wiederholung“ und „Sein“. Identität bedeutet also buchstäblich „wiederholtes Sein“.
  • Es gibt vier Fragen, die wir nutzen können, wenn wir unser Verhalten ändern wollen: Wie kann ich es offensichtlich machen? Wie kann ich es attraktiv machen? Wie kann ich es einfach machen? Wie kann ich es befriedigend machen?
  • Wir imitieren die Gewohnheiten und Verhaltensweisen von drei Gruppen: 1. den Nahen 2. den Vielen 3. den Mächtigen
  • Einige unsere verborgenen Motive sind: - Energie sparen - Essen und Wasser erlangen - Liebe finden und uns vermehren - uns mit anderen verbinden - sozialen Status und Bestätigen finden - Unsicherheit reduzieren - Status und Prestige erlangen
  • James Clear unterscheidet in „Atomic Habits“ zwischen „in Bewegung sein“ und „handeln“ („being in motion“ und „taking action“). Oft planen wir sehr detailliert die richtige Handlung und vergessen darüber, zu handeln. Manchmal ist das sinnvoll, aber Planung wird nie selbst Resultate erzeugen. Warum tun wir es? Manchmal brauchen wir Planung oder müssen mehr lernen. Aber meistens machen wir es, weil uns in Bewegung zu sein suggeriert, wir würden Fortschritte machen, ohne, dass wir das Risiko eingehen müssen, zu scheitern. Wir versuchen, das Scheitern zu verzögern. Wenn die Vorbereitung auf eine Handlung zu einer Form von Prokrastination wird, müssen wir etwas ändern. Wir müssen neue Gewohnheiten nicht planen, wir müssen sie einführen. „You just need to get your reps in.“
    Meine Notiz: Das widerspricht (scheinbar oder wirklich) dem Gedanken, dass man planen muss, bevor man handelt. Was ja auch stimmt. Vielleicht geht es also wieder um das berühmte Gleichgewicht zwischen zwei Polen, zu viel und zu wenig planen.
  • Gewohnheiten, die einen großen Teil unseres Lebens einnehmen, erfordern normalerweise wenig Motivation. Am Smartphone rumdaddeln, Emails checken, fernsehen kosten uns so viel Zeit, weil sie fast ohne Anstrengung gemacht werden können. Sie sind bequem.
  • Das erste Mal eine Gewohnheit auslassen ist nicht schlimm. Die Wiederholung ist das Problem. Einmal verpassen ist ein Unfall; zweimal der Beginn einer neuen Gewohnheit.
  • Machiavelli schrieb: „Menschen sehnen sich so sehr nach Neuheit, dass die, denen es gut geht, sich eine Veränderung genau so sehr wünschen wie die, denen es nicht gut geht.“
  • Wir müssen Langeweile akzeptieren, ja sogar lieben, wenn wir besser in etwas werden wollen oder ein bestimmtes Ziel erreichen wollen. Keine Gewohnheit ist für immer interessant. Wenn wir nur an unseren Träumen arbeiten, wenn sie spannend und aufregend sind, werden wir sie nie erreichen.
  • Profis halten sich an ihre Abläufe, Amateure lassen das Leben dazwischen kommen. Profis wissen, was ihnen wichtig ist und arbeiten mit Leidenschaft daran; Amateure kommen wegen der Dringlichkeiten des Lebens vom Weg ab.
  • Die vier Gesetze der Verhaltensänderung lauten: Mache es offensichtlich. Mache es attraktiv. Mache es einfach. Mache es befriedigend.
  • Kleine Gewohnheiten summieren sich nicht einfach. Sie verbinden sich („compound“, wie im englischen Wort für Zinseszins). Das ist die Stärke von „atomic habits“: kleine Veränderungen, große Ergebnisse.
  • Belohnung kommt nach der Anstrengung, nicht davor.
  • Zufriedenheit ist Mögen minus Wollen („liking“ - „wanting“). „Wollen“ meint hier unser Bedürfnis nach etwas, das wir noch nicht haben, und „mögen“ die Befriedigung, nachdem wir etwas erhalten haben. Wenn unser Wollen stärker ist als unser Mögen, werden wir nie zufrieden sein. Dann legen wir mehr Gewicht auf das Problem als auf die Lösung.
  • Verlangen startet unser Verhalten, Genuss hält es am Laufen. Wollen und Mögen sind die beiden Antreiber unseres Verhaltens. Wenn wir etwas nicht begehren, gibt es für uns keinen Grund, anzufangen. Wenn wir etwas danach nicht genießen, gibt es keinen Grund, es zu wiederholen.