[Literaturnotizen] „Mach, was Du willst – Design Thinking fürs Leben“ von Bill Burnett und Dave Evans

Was sind Literaturnotizen?

Literaturnotizen sind die Passagen eines Buches, die ich am wichtigsten fand. Es sind die Gedanken der Autorin oder des Autors, nicht meine eigenen, allerdings in meinen eigenen Worten wiedergegeben. Es kann sein, dass sie nicht immer verständlich sind – aber in der Summe vielleicht doch nützlich. Ich wollte sie einfach teilen, da ich sie eh habe. Ich prüfe die Literaturnotizen nicht auf Rechtschreibung, Sinnhaftigkeit, political correctness oder alles andere, was dich stören könnte. Nimm sie, wie sie sind, und mach was draus.

Autor: Bill Burnett und Dave Evans
Titel: Mach, was Du willst – Design Thinking fürs Leben

Worum geht`s?

Die Autoren sagen uns, dass wir die Schöpfer unserer eigenen Realität sind. Wir müssen aufhören, uns von den Erwartungen anderer leiten zu lassen und stattdessen unseren eigenen Leidenschaften und Interessen nachgehen.

Das Buch ist voller praktischer Übungen und inspirierender Geschichten. Burnett ermutigt uns, unseren persönlichen "Design Thinking"-Prozess anzuwenden, um unsere Ziele zu definieren und Schritt für Schritt umzusetzen.

Er betont die Bedeutung des Experimentierens und des Lernens aus unseren Erfahrungen. Es geht darum, Risiken einzugehen und aus Fehlern zu lernen, um unseren eigenen Weg zu finden.

"Mach, was du willst" zeigt uns, dass wir die Hauptrolle in unserem eigenen Leben spielen können. Es ist ein Buch, das uns ermutigt, mutig zu sein, unsere Komfortzone zu verlassen und unserer Leidenschaft zu folgen.

Meine Literaturnotizen

Ein gut gestaltetes Leben ist eines, das erzeugt: Es ist kreativ, produktiv, verändert und entwickelt sich, und es kann immer Überraschungen geben.

Wir wurden als Kinder immer gefragt: „Was willst Du mal werden, wenn Du groß bist?“ Im Design Thinking werden Dinge neu „geframed“, so auch diese Frage: „Zu wem oder was willst du wachsen?“ Es geht darum, dass das Leben sich permanent verändert, nicht nur, wenn wir heranwachsen. Und auch nicht, bis wir ein bestimmtes Ziel erreicht haben, bis wir die Frage endgültig beantwortet haben. Niemand kennt die Antwort.

Menschen brauchen einen Design-Prozess, um herauszufinden, was sie wollen, und wie sie ein Leben erschaffen, das sie lieben.

Designer denken Fortschritt nicht. Sie bauen / entwickeln ihn.

Es gibt fünf Mindsets, die wir im Designing your life-Prozess lernen: Neugier, ein Hang zum Handeln, Reframing, Achtsamkeit und radikale Zusammenarbeit.

Die meisten Leute denken, dass sie nur ihre wahre Passion herausfinden müssen, und dann findet sich alles andere von allein. Das Problem ist: Die meisten Leute kennen ihre wahre Passion nicht.

Studien zeigen, dass die meisten Menschen ihre Passion finden, nachdem sie etwas ausprobiert haben, herausgefunden haben, dass es ihnen gefällt, und darin Meisterschaft erlangt haben – nicht davor. Die Passion zu finden, ist das Ergebnis von gutem Life Design, nicht die Ursache.
Meine Notiz: Das gleiche sagt Nir Eyal in Indistractable.

Im Design Thinking ist das Suchen nach guten Problemen genau so wichtig wie das Lösen von Problemen.

Schwerkraftprobleme („Gravitiy problems“) sind keine echten Probleme. Damit sind Dinge gemeint, die wir nicht ändern können. Wenn wir nichts dagegen tun können, ist es kein Problem. Dann ist es eben einfach ein Umstand, eine Bedingung des Lebens. Es mag uns stören, aber, wie die Schwerkraft, können wir nichts dagegen tun. Menschen vergeuden viel Zeit und Kraft, indem sie die Realität bekämpfen. Und die Realität gewinnt immer.

Es gibt zwei Sorten von Gravity Problems: Die, gegen die man wirklich gar nichts tun kann (wie Schwerkraft), und die, die praktisch unlösbar sind (wie das Einkommen von Dichtern). Es ist nicht immer leicht zu erkennen, ob man es mit einem echten Schwerkraftproblem zu tun hat oder nur mit einem sehr schweren Problem, das viel Aufwand erfordert, aber gelöst werden kann. Es geht am Ende darum, keine Energie in Probleme zu stecken, die wir faktisch nicht lösen können. Wir dürfen uns große Ziele setzen (den Klimawandel oder Ungerechtigkeiten bekämpfen), aber wir sollten schlau sein. Wenn wir bereit sind, die Realität zu akzeptieren, können wir Probleme so „reframen“, dass ein lösbares Problem daraus wird. Designing your life soll dabei helfen, das beste mögliche Leben zu leben. Aber eben nicht im Kampf gegen die Realität, nicht für eine fiktive Welt mit weniger Schwerkraft und reichen Dichtern.

Wir hören erst auf, unser Leben zu gestalten, wenn wir sterben.

Sorgen, Analyse und Spekulation sind nicht die besten Werkzeuge um herauszufinden, was wir im Leben wollen.

Life design ist eine Methode, um Antworten auf diese Fragen und unser persönliches gutes Leben zu finden: Warum bin ich hier? Was mache ich? Warum hat es Bedeutung? Was ist mein Sinn? Wozu das alles?

Es geht den Autoren um ein Ziel für unser Leben: Kohärenz. Ein kohärentes Leben ist eines, das eine klare Verbindung zwischen diesen drei Dingen herstellt: 1. Wer ich bin. 2. An was ich glaube. 3. Was ich tue.

Aufgabe: Eine kurze Reflektion über unsere Ansichten über Arbeit schreiben. Ca. 30 Minuten, ca. 250 Wörter. Es sollte darum gehen, was Arbeit ist und für uns bedeutet. Nicht nur eine Liste, was ich von der Arbeit möchte, sondern, was Arbeit generell ist. Beispielfragen: Warum arbeiten? Wozu dient Arbeit? Was bedeutet Arbeit? In welcher Beziehung steht Arbeit zum Individuum, anderen, der Gesellschaft? Wie ist gute oder sinnvolle Arbeit definiert? Welche Rolle spielt Geld? Was hat Erfahrung, Wachstum und Erfüllung damit zu tun?

Aufgabe: Eine Reflektion über unsere Sicht auf das Leben schreiben. Unsere Lebenssicht ist die Definition davon, worum es hier überhaupt geht, was uns am wichtigsten ist. Fragen: Warum sind wir hier? Was ist der Sinn des Lebens? Wie ist die Beziehung zwischen dem Individuum und anderen? Welche Rolle spielen Familie, Nation und der Rest der Welt? Was ist gut und was ist böse? Gibt es eine höhere Macht (Gott etc.) und wenn ja, welche Rolle spielt sie? Welche Bedeutung haben Freude, Sorge, Gerechtigkeit, Ungerechtigkeit, Liebe, Frieden und Konflikt?

Wo ergänzen und wo widersprechen sich unsere Ansichten über Arbeit und über das Leben? Treibt eine Ansicht die andere an? Wie?

Im Life Design geht es darum, unser aktuelles Leben besser zu gestalten, nicht darum, ein komplett neues Leben zu entwerfen. Auch wenn wir mit großen Fragen ins Thema gestartet sind, geht es eher um graduelle Verbesserungen unseres aktuellen Lebens als um große, gravierende Veränderungen wie den Job zu wechseln oder wieder an die Uni zu gehen.

Mit der AEIUO-Formel kann seine Aktivitäten analysieren, um herauszufinden, warum einem gewisse Aktivitäten gefallen und andere weniger. Die Formel beinhalten fünf Aspekte:

  1. Aktivitäten: Was habe ich tatsächlich gemacht? War es strukturiert oder unstrukturiert? Hatte ich eine besondere Rolle (Anführer z.B.) oder war ich Teilnehmer?
  2. Umgebung (Environments): Verschiedene Umgebungen haben Auswirkungen auf unser Gefühl. Wo fand die Aktivität statt und wie habe ich mich dort gefühlt?
  3. Interaktionen: Womit habe ich interagiert – Menschen oder Maschinen? War es eine neue Interaktion oder eine bekannte? Formal oder informell?
  4. Objekte: Bin ich mit bestimmten Objekten oder Geräten umgegangen? iPads, Hockeyschläger, Segelbooten? Welche Objekte haben das Gefühl, das ich bei der Aktivität hatte, verstärkt?
  5. Nutzer (Users): Wer war noch da und welche Rolle haben sie dabei gespielt, dass diese Aktivität für mich eine gute oder weniger gute Erfahrung war?

Wir haben alle mehrere mögliche Leben in uns, nicht nur eins. Wenn wir das akzeptieren, dass es mehrere passende Lebensdesigns für uns gibt, ist das eine befreiende Erkenntnis. Wir müssen nicht „die eine“ finden.

Es gibt im Life Design zwei wichtige Grundsätze: 1. Wir entscheiden besser, wenn wir mehrere gute Ideen zur Auswahl haben. 2. Wir nehmen nie die erste Idee.

Wir sollten unsere lösbaren Probleme nicht in „Ankerprobleme“ (Probleme, die nicht weggehen) verwandeln, indem wir uns an Lösungen festbeißen, die nicht funktionieren.

Regeln für Zuhörer in einem Life Design Team, die man auch gut für Brainstormings o.ä. einsetzen kann: Die Zuhörer (Teilnehmer) sollen nicht kritisieren, bewerten oder Ratschläge geben. Stattdessen sollen sie empfangen, reflektieren und verstärken.

Life Designer bekämpfen nicht die Realität. Sie gestalten ihren Weg vorwärts. Es gibt keine falschen Entscheidungen und keine Reue im Life Design. Es gibt nur Prototypen; einige erfolgreiche und einige, die scheitern.

Die tägliche Morgen-Affirmation eines der Autoren: „Ich lebe in der besten aller möglichen Welten. Alles, was ich heute tue, habe ich gewählt.“ Er ruft sich dann alles in Erinnerung, was heute vor ihm liegt, erinnert sich daran, dass er diese Dinge dort platziert hat, und wählt sie erneut, bevor er den Tag beginnt.