Wie geht’s?
Ich bin seit einer Woche wieder in Berlin, nachdem ich die letzten zwei Monate in Porto verbracht habe. Ich merke deutliche Unterschiede in der Stimmung der Menschen zwischen Porto und Berlin. Hier in Berlin geh es deutlich aggressiver und ruppiger zu. Gefällt mir nicht und ich frage mich, warum das so ist. Als Inspiration passt es aber gut 🙂 Da mein Buch düster werden soll, werde ich versuchen, meine kritischen Ansichten über Berlin und Deutschland hübsch in das Buch einfließen zu lassen.
Ansonsten geht es mir gut. Ich habe wie immer viel zu tun und die Arbeit am Buch geht langsamer voran als gedacht. Aber sie geht voran und ich bekomme langsam ein Gefühl dafür, in welchem Ton ich schreiben will und was ich zu sagen habe. Eine meiner größten Herausforderungen ist es, mich voll auszudrücken, ohne darauf zu achten, wie meine Worte bei anderen ankommen mögen. Nur dann schreibe ich spannende Dinge. Das ganze Projekt ist also auch ein Test, wie weit ich bereit bin, mein Innerstes nach außen zu kehren.
Wie steht’s?
Wörter: 24.094 von 80.000
Verbleibende Tage bis zum „Shitty First Draft“ (31.12.2018): 112
Es geht langsamer, als ich mir vorgenommen habe. Erschreckend wenig geschrieben in den letzten zwei Wochen. Trotzdem werde ich noch nicht nervös. Ich kann meine tägliche Wortzahl noch deutlich erhöhen oder auch Sprints einlegen. An manchen Tagen komme ich richtig gut in den Flow und haue tausend Wörter in einer knappen Stunde raus, an anderen Tagen geht es zäh oder ich lenke mich mit anderen Dingen ab. Ein Sprint wird eine einwöchige so genannte Workation im November sein, eine Mischung aus Arbeit und Urlaub in einer Villa in Thailand.
Ich habe mir diese Zwischenziele gesetzt:
- 30.9.: 30.000 Wörter
- 31.10.: 45.000 Wörter
- 30.11.: 65.000 Wörter
Was denkst Du?
Politisch/gesellschaftlich könnte es für mein Buch nicht besser laufen. Ich sehe den Scheiß in Chemnitz, und fürchte, dass meine Vision einer rechten Partei an der Macht wahrscheinlicher ist, als ich es schön finde. Das liegt meiner Meinung nach vor allem nicht daran, dass es immer mehr rechtsextreme Arschlöcher in Deutschland gibt, sondern daran, dass sie die bessere Strategie haben. Wir, die aufgeklärten, weltoffenen und im bundesdeutschen Vergleich wohlhabenden Menschen hören den verängstigten Menschen in vernachlässigten Regionen nicht zu und nehmen sie nicht ernst. Damit meine ich nicht, ihre vermeintlichen Lösungen ernst zu nehmen, aber ihre Sorgen und Ängste.
Ich habe mal gelernt, dass es Mitarbeitern in Unternehmen nicht so wichtig ist, dass jeder ihrer Vorschläge umgesetzt wird, aber dass sie das Gefühl haben wollen, gehört zu werden. Weder die Medien noch die Politik hören im Moment ordentlich hin, wenn es um die Sorgen der kleinen Leute geht. Tolle Ausnahmen finden sich hier und hier. Das sind keine Nazis, mit denen Hayali da spricht. Das Ganze ist natürlich entsetzlich, aber als Material für mein Buch Gold. Ich bin also ein bisschen wie der Sozialarbeiter, der Sozialfälle braucht, damit er Arbeit hat.
Was liest Du?
- Spannung & Suspense - Die Spannungsformel für jedes Genre von Stephan Waldscheidt
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