16.12.2018
Wie bereits festgestellt, haben die beiden Grundkonzept, auf denen heute das Weihnachtsfest basiert, nämlich die christliche Religion und exzessiver Konsum, nichts mit meinem Leben zu tun. Ich mache eigentlich nur noch auf Sparflamme mit, einen Abend mit der Familie essen und fertig. Das aber mache ich gerne.
17.12.2018
Diese Momentaufnahmen anzufangen, war eine der besten Ideen des Jahres. Ich habe Spaß und ihr habt Spaß. Danke fürs Mitlesen!
18.12.2018
Mir fallen nicht viele Dinge ein, die frustrierender sind, als sich drei Stunden lang von Computerproblem zu Computerproblem zu hangeln. Immer, wenn eine Hürde genommen ist, taucht die nächste auf. Nach drei Stunden gebe ich ohne Ergebnis auf mit dem Gefühl, drei Stunden Lebenszeit einfach so verbraten zu haben.
19.12.2018
Als Weihnachtsgeschenk eine Playlist gebastelt. Das hat mir als Kind schon Spaß gemacht und macht es heute noch. Nur die Auswahl und das Medium haben sich verändert, aber nicht die Tätigkeit an sich: stundenlang Musik hören, überlegen, was zusammenpasst. Ich könnte das jeden Tag machen.
20.12.2018
Ich verstehe nicht, wie Leute ernsthaft glauben können, dass Großmäuligkeit die eigentlich behauptete Leistung oder Können ersetzen würde. Besonders oft begegnet mir das beim Billard. Billardspieler erzählen mir von ihren Großtaten und ich sehe am Billardtisch auf einen Blick, dass das nie und nimmer stimmen kann. Das, was sich derjenige erhofft, nämlich Respekt und Anerkennung, verspielt er genau dadurch. Besser wäre es zu schweigen. Passend dazu auch ein beliebter Spruch aus dem Marketing: Underpromise, overdeliver. Und nicht umgekehrt.
21.12.2018
Ich höre das saudämliche Lied von dem Typen von Ramstein und dem Proll- Gangsterrapper Haftbefehl. In einem Kommentar kritisiert eine Userin den Song ziemlich fundiert und moderat. Sie wird als “Haterin” abgewatscht. Heute ist jeder ein Hater, der nicht sofort in ekstatischen Jubel ausbricht. Ich lese gerade die Biografie von Marcel Reich-Ranicki. Dessen Beruf war Kritiker. Heute würde man ihn Hater nennen und aus der eigenen Jubelblase verjagen.
22.12.2018
Ich hänge acht Stunden im Bata rum, trainiere, spiele mit anderen Leuten, sehe Gäste kommen und gehen, plaudere mit unseren Leuten, esse und trinke und quatsche mit Gästen. Es ist wie ein öffentliches Wohnzimmer, meine Mucke, nette Leute und gute Billardtische. Ich bin froh und dankbar, diesen coolen Laden zu haben.
23.12.2018
Ich hatte gerade die Idee, alles, was ich mache, in eine der folgenden Kategorien einzusortieren: Kreativität, Ordnung schaffen, Geld verdienen, Spaß, Fitness/Gesundheit/Erholung, Lernen. Wenn etwas nicht in diese Kategorie passt, sollte ich es bleiben lassen. Wenn ich nicht weiß, was ich tun soll, wähle ich etwas aus einer dieser Kategorien. Bis jetzt nur ne Idee, aber klingt irgendwie gut.
24.12.2018
Ca. heute vor ca. 2000 Jahren wurde ein Revolutionär geboren, der sich, wie etliche andere, gegen die Besetzung Palästinas durch die Römer auflehnte. Witzigerweise wurde er nicht, wie die anderen, vergessen, sondern es gründete sich eine Weltreligion auf seiner Legende, weswegen wir uns heute Dampfbügeleisen und eine Alexa schenken, Gänse essen und Kriege führen. Oder wie es gestern im Tagesspiegel stand: “Wie konnte auf verschlungenen Wegen in 2000 Jahren aus Gold, Weihrauch und Myrrhe der Heiligen Drei Könige ein Drogerie-Gutschein werden?” Frohe Weihnachten Euch allen!
25.12.2018
Zum dritten Mal hatte ich mir in 2018 die Aufgabe gesetzt, ein Buch pro Woche zu lesen. Nach 44 Büchern in 2016 und 60 in 2017 war es dieses Jahr eine Punktlandung mit 52 Büchern. Die 5 besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe:
- 12 Rules for Life von Jordan Peterson
- 21 Lessons for the 21st century von Yuval Noah Harari
- Panikherz von Benjamin von Stuckrad-Barre
- How not to die von Michael Greger
- Barbarian Days von William Finnegan
26.12.2018
Abraham Lincolns liebster Ausspruch war “This too shall pass.” Auch dies wird vorübergehen. Auch mir hilft dieser Gedanke immer wieder, wenn mir Aufgaben bevorstehen, die mich überfordern oder denen ich gerne ausweichen würde. Bisher ist jede dieser Situationen vorübergegangen, ohne dass ich bleibenden Schaden davongetragen habe. Die Situation, um die es geht, kann anstrengend, unangenehm oder peinlich werden. Aber vorübergehen wird sie auf jeden Fall.
27.12.2018
Früher haben wir genervt aufgestöhnt, wenn wir statt des gewünschten Gesprächspartners am Telefon nur den Anrufbeantworter erreicht haben. Heute schicken wir uns begeistert Sprachnachrichten.
28.12.2018
Ich bin mir in den letzten Jahren meiner eigenen Sterblichkeit bewusst geworden. Nicht in einem düsteren Sinne, einfach nur dahingehend, dass die eigene Zeit begrenzt ist und ich etwas sinnvolles damit anfangen will. Dinge bekommen erst durch ihre Gegensätze einen Sinn, fangen erst dadurch an zu existieren. Das Leben hätte keine Bedeutung ohne den Tod. Und nicht nur das müssen wir akzeptieren, sondern auch, wie Alain de Botton bei Tim Ferriss erklärte, dass wir unvollendet sterben werden. Wir werden Dinge nicht schaffen, die wir eigentlich schaffen wollten. Das könnte Anlass sein, einfach gar nichts zu tun. Oder endlich anzufangen, damit wir wenigstens etwas schaffen.
29.12.2018
Marcel Reich-Ranicki schreibt, dass Autoren ihn dann mochten, wenn er gut über sie schrieb, und hassten, wenn er schlecht über sie schrieb. Sie waren an echter Kritik nicht interessiert, sondern wollten einfach nur hören, wie gut sie sind. Ich glaube, ich bin auch so. Heißt das, dass ich das Zeug zum Autor habe?
30.12.2018
Gestern haben wir uns in einer Runde alter Schulfreunde getroffen. Alles enge Freunde von mir, als wir jünger waren. Es fühlt sich wie ein Familientreffen an, obwohl wir uns teilweise schon lange aus den Augen verloren haben. Die Kindheit und Jugend schweißen uns auf eine Weise zusammen, die im Erwachsenenleben nur selten auftritt.
31.12.2018
Mein erstes Silvester mit den Momentaufnahmen. Die drei größten Dinge waren für mich dieses Jahr: Bata war im Bata. Ich habe mein Buchprojekt öffentlich gemacht und die Momentaufnahmen angefangen. Und ich habe viele neue Leute kennen gelernt und Freundschaften geschlossen. Im nächsten Jahr werde ich meine Finanzen besser aufstellen, beweglicher werden und mein Buch veröffentlichen. Frohes neues Jahr!