16.1.2019

Ich sitze am Fenster und trinke Kaffee in meinem Stammcafé unten im Haus. Ein Vagabund kommt herein und fragt mich: “Gibst Du mir einen Kaffee aus?” Ich denke kurz nach und sage dann ja. Lasse in dem Laden jedes Jahr einen vierstelligen Betrag, da kommt es auf zwei Euro dreißig auch nicht an. Und er ist glücklich.

17.1.2019

Zweiter Promi-Kontakt in einer Woche. Und wieder ist es erstaunlich (und gleichzeitig auch nicht, sind ja auch Menschen), wie entspannt und normal der Mann ist. Als Kind wollte ich immer berühmt werden. Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher, aber wenn ich es wäre, würde ich damit gerne so umgehen wie Axel Schulz und Kool Savas.

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18.1.2019

Meine Story kommt mir in den letzten Wochen wie ein gordischer Knoten vor. Versatzstücke, unvollständige Handlungsstränge, fehlende Komplexität, ein Gemisch aus Ideen und Ansätzen. Das hat mich in den letzten Wochen deprimiert und ausgebremst. Ich musste wieder zurück ans Reißbrett, die großen Handlungsstränge überarbeiten. Und heute kommen mir wieder gute Ideen, langsam könnte sich alles zu einem Ganzen fügen. Noch viel Arbeit, aber ich kann mir wieder vorstellen, dass es etwas wird.

19.1.2019

Seit Jahren sehe ich an Stromkästen bunte Plakate in Berlin mit positiven Zitaten und Sprüchen. Es gibt offenbar jemanden, der sich zur Aufgabe gemacht, inmitten der ganzen Konsumbotschaften die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Heute sehe ich einen Aufkleber im gleichen Design mit dem Zitat: “Das Universum liebt Dich und hilft Dir!”

20.1.2019

Ich lese die zweite Hälfte eines Romans und schaue ein paar Folgen Game of Thrones. Ein perfekter Sonntag. Tief in Geschichten einzutauchen macht mich glücklich. Ich könnte den ganzen Tag nichts anderes tun. Doch neben dem Glück, das ich dabei empfinde, frage ich mich auch immer, ob ich es nur deshalb so genieße, weil ich vor der Realität flüchte, oder ob ich es Ernst nehmen sollte und mich noch mehr Geschichten widmen sollte, fremden und eigenen.

21.1.2019

Ich versuche, mein Smartphone so unattraktiv wie möglich zu machen. Den gesprungenen Touchscreen reparieren ich seit Monaten nicht. Ich stelle das Display von Farbe auf schwarz-weiß um. Und jetzt habe ich noch meinen Startbildschirm nach dieser Anleitung sortiert. Muss doch irgendwie möglich sein, dieses Teufelsgerät in den Griff zu kriegen.

22.1.2019

Irgendwie lande ich auf dieser Seite, in der interaktiv gezeigt wird, wie Produzent Robert Glasper ein Stück von Miles Davis gesampelt hat. Ich suche den Titel auf Spotify, setze mir Kopfhörer auf und fange fast an zu heulen vor Glück, als der Beat einsetzt. Musik!

23.1.2019

Ich lese diesen Beitrag über die Junge Alternative, die Jugendorganisation der AfD. Sie begreifen sich als Rebellen gegen das links-liberale Bürgertum. Mit wird mal wieder klar, dass alle Ideologien, ob links oder rechts, immer behaupten, sie wollten die Welt verbessern und wüssten, wie das geht, doch eigentlich nur die eigenen Interessen im Blick haben. So heißt es in dem Beitrag: “Mit ‘Status Quo’ meinen sie also meistens das, was ihnen persönlich gut in den Kram passt.” Und die AfD ist eben die Partei der Verlierer der letzten Jahre: Männer, Autofahrer, Fleischesser. 1.-Welt-Bürger, die die Welt nur zweimal im Jahr in Badehose sehen. Menschen, die einfach wollen, dass die Welt wieder so ist wie früher, oder wenigstens so bleibt, wie sie jetzt ist.

24.1.2019

Ich habe mich gestern daran erinnert, dass ich mich am 5. März 2018 entschieden hatte, mir keine Sorgen mehr zu machen. Habe ich damals in mein Heft geschrieben, groß über eine Seite, und es war für Monate ein bedeutendes Datum für mich. Irgendwie habe ich es dann aber vergessen. Ich erneuere hiermit meine Aussage 🙂

25.1.2019

Tynan rettet mich mal wieder. Ich bin gerade in höchster Gefahr, zwar täglich an meinem Buch zu sitzen, aber eher Buchstaben hin- und herzuschieben, als wirklich Fortschritte zu machen. Dann erinnert er mich in seinem neusten Blogbeitrag an die alte Produktivitätsregel (die auf Raymond Chandler zurückgeht), sich für einen bestimmten Zeitraum (ich nehme 90 Minuten) nur zwei Dinge zu erlauben: Schreiben oder Nichtstun. Nichtstun ist völlig ok, aber man darf eben nichts anderes machen. Ergebnis: Man schreibt. Das kann man mit jeder schwierigen Aufgabe machen, die einen sonst dazu bringen würde, alte Fotos zu sortieren, die Wohnung zu streichen oder sämtliches Geschirr zu spülen.

26.1.2019

Die Momentaufnahmen zu schreiben, bringt mich an die Grenze dessen, was ich bin. Ich versuche, ein realistisches Bild meiner Person zu zeichnen. Also schreibe ich manchmal über nachdenkliche Dinge, manchmal über lustige Dinge, manchmal positive, manchmal negative. Und heute frage ich mich, ist dieses Bild realistisch? Was ist realistisch? Und mir wird klar, dass es kein eindeutiges Bild gibt. Ich bin die Summe dessen, was ich sehe, was du siehst und was alle anderen sehen.

27.1.2019

Drei Stunden Billardunterricht im Bata. Ich hatte lange keine Lust mehr, Billard zu unterrichten. Aber wenn Leute richtig Bock haben es zu lernen, macht es richtig Spaß. Es ist befriedigend, etwas selbst gut zu können. Und es mindestens genau so befriedigend, andere dabei zu unterstützen, etwas zu können. Vielleicht sogar befriedigender. Vielleicht muss ich es aber auch nicht vergleichen. Beides geil.

28.1.2019

Ich bin total schlecht darin, nach Feedback und Hilfe zu fragen, und total gut darin, stattdessen wochenlang im eigenen Saft zu schmoren, wenn ich nicht weiterkomme. Habe das heute mal anders gemacht. Fühlt sich gut an.

29.1.2019

Es ist faszinierend, unserem Gehirn beim Lernen zuzusehen. Jeden Tag übe ich zwanzig Minuten Maschinenschreiben und ich kann förmlich dabei zusehen, wie neue neuronale Verbindungen entstehen. Auf einmal machen deine Finger etwas von ganz alleine, was sie vorher nicht konnten.

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30.1.2019

Bei der Open Stage vom Cosmic Comedy. Die Show ist gut, ich lache mich am laufenden Band kaputt. Gibt es eine noblere Tätigkeit, als Menschen zum Lachen zu bringen?

31.1.2019

Wäre es nicht ein interessanter Gedanke, das Konzept von Beta-Versionen auf die Politik anzuwenden? Anstatt erst einmal für jede Entscheidung jahrelang zu brauchen und diese dann, egal ob wirksam, für Jahre in Stein zu meißeln, könnte man viel mehr ausprobieren und dann im laufenden Prozess optimieren. Zum Beispiel könnte man dann bei Entscheidungen wie Brexit oder Trump einfach sagen: Ok, das war die falsche Richtung. Trump ist wie das Windows 8 amerikanischer Präsidenten. Lasst uns schnell einen neuen finden und so tun, als wäre nichts passiert.