16.2.2019
Wenn ich tagelang in meiner Wohnung sitze und arbeite, das Haus höchstens verlasse, wenn es bedeckt ist oder schon dunkel, dann vergesse ich, wie gut sich Sonne und frische Luft anfühlen. Heute sind es 15 Grad und es ist keine Wolke am Himmel. Und stell dir vor, es tut gut, an der frischen Luft in der Sonne zu spazieren!
17.2.2019
Bei einer Diskussion mit Dinner über ein Buch mit dem Titel “Genießen verboten”. Es geht nach Meinung der Autoren darum, dass heute immer mehr Genuss verboten wird bzw. eingeschränkt wird, sei es durch Rauchverbot, Ernährungsvorschriften etc. Und das sei das Ende des Genusses. Ich bin völlig anderer Meinung und wir haben eine mehrstündige, interessante, kontroverse und sehr freundliche Diskussion über die verschiedenen Facetten des Themas. Mein wichtigstes Fazit: Behaupten und “fühlen” (wichtigster Satzanfang: “nach meinem Gefühl…“ Danach ist eigentlich alles erlaubt.) ist einfach, was Studien und Wissenschaft sagen ist eigentlich egal, es sei denn, es unterstützt den eigenen Punkt. Ist denn heute alles Wurst, alles nur noch Meinung? PS: Nachdem ich ein bisschen über den Verlag recherchiert habe, ist mir die einseitige Argumentation nicht mehr ganz so unerklärlich.
18.2.2019
Technologie ist schon was faszinierendes. Ich habe mir In-Ear-Noise-Cancelling-Kopfhörer gekauft. Auf Knopfdruck verschwinden sämtliche Umgebungsgeräusche, sogar, ohne Musik zu hören. Mit Musik ist der Sound so gut wie mit meinen dicken Kopfhörern, und wenn ich eine andere Taste drücke, höre ich Musik und die Umgebungsgeräusche, zum Beispiel auf der Straße oder am Bahnhof, um Ansagen zu verstehen. Geiles Ding.
19.2.2019
Ich schaue zum x-ten Mal “Searching for Sugar Man”. Was für ein berührender Film über einen besonderen Mann, einen Poeten, einen Arbeiter, einen Mönch, einen weisen Mann. Mit der verrücktesten Lebensgeschichte, die man sich vorstellen kann.
20.2.2019
Eine Firma, die sich ihrer 100% nachhaltiger und CO2-neutraler Fressnäpfe und Kaffeebecher aus Pappe rühmt, schickt uns unaufgefordert einen hundertseitigen Katalog per Post. Er wandert ungelesen in den Papiermüll. Es ist manchmal ziemlich einfach, dumme Marketingentscheidungen zu treffen.
21.2.2019
Ich lese “Fear”, das Buch über die erste Zeit von Donald Trumps Präsidentschaft. Irgendwie ein alter Hut, aber es ist einfach unglaublich, dass jemand, der sich wie ein größenwahnsinniger Teenager aufführt, Präsident der USA werden kann. Sagt eine Menge über den Zustand der USA aus.
22.2.2019
Ich bin seit Wochen nicht richtig gesund und es geht mir so auf die Nerven. Ich habe Lust, viel zu bewegen, habe viel zu tun, aber mein Körper will nicht. Ich versuche, darauf zu hören, esse gesund, bewege mich viel, und trotzdem. Ich weiß echt nicht, was der Scheiß soll.
23.2.2019
Seit Jahren mal wieder in einem Planetarium. Geile Optik mit witzigem Livevortrag. Und wenn man die Erde im Zusammenhang mit den anderen Planeten, Sternen und Galaxien sieht, relativiert sich irgendwie alles. Die Erde kommt uns ja schon ziemlich groß vor und trotzdem ist sie nur ein Sandkorn in einer riesigen Wüste. Unfassbar. Am Ende spannt der Moderator einen schönen Bogen: Nur, weil wir klein sind, heißt das nicht, dass wir keine Bedeutung haben. Wir sind Teil des Universums. Wir können die Sterne sehen, wir können hören, wir können nachdenken, können kommunizieren.
24.2.2019
Das Leben ist so viel erfüllter, wenn man ehrlich und offen ist zu sich selbst und anderen. Ich merke das immer mehr, ich versuche, es zu einer Gewohnheit zu machen, und ich werde immer dafür belohnt, wenn ich es tue.
25.2.2019
Ich sitze fünf Stunden vor einer Tabelle und schiebe Daten hin und her. Eine recht einfache Tätigkeit, bei der ich trotzdem hochkonzentriert sein muss und die wichtig ist. Danach bin ich matschig im Kopf, aber habe das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben. So wie früher der Bauer, nachdem er ein Feld gepflügt hat.
26.2.2019
Gute neue Vorhaben für den nächsten Sprint, ein super Meeting am Nachmittag und zwischendurch auch noch einiges erledigt, also ein rundum gelungener Tag. Abends bin ich müde und werde etwas miesepetrig. Mittlerweile weiß ich aber, dass das nichts mit den Umständen zu tun hat, sondern nur damit, dass ich müde bin.
27.2.2019
Mir fällt auf, dass ich schon seit einiger Zeit keine Nackenschmerzen mehr habe. Genauer gesagt, seit ich einen mobilen Notebookständer habe. Ich hatte die Dinger zuvor immer als affige Accessoires von Caféarbeitern gesehen, bis sie mir aus zuverlässiger Quelle als nützlich empfohlen wurden. Seit gut einem halben Jahr habe ich nun so ein Teil und keine Nackenschmerzen mehr. Merke: Nicht alles, was affig aussieht, ist auch affig!
28.2.2019
Halben Tag bei Ärzten verbracht, noch ein paar Stunden gearbeitet und abends den fantastischen Dokumentarfilm “I am not your negro” geschaut, den man gratis auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung schauen kann. Ein kunstvoll gemachter Film über Schwarze in Amerika und Amerika im Allgemeinen. In seiner Kritik der westlichen Gesellschaft auch für uns relevant.