1. Februar 2022

Ich finde gendern eine ziemlich schlechte Lösung für ein Problem, das ich verstehe. Und ich glaube, das geht vielen Kritikerinnen (und Kritikern) des Genderns so: Sie verstehen das Problem, finden die Lösung aber holprig. Ich bemerkte bei mir, dass es mir wirklich widerstrebt, in meinen Texten zu gendern, dass ich aber oft bewusster formuliere (zum Beispiel beide Formen verwende). Vielleicht brauchen wir manchmal schlechte Lösungen für ein wichtiges Problem, um erst einmal auf das Problem aufmerksam zu machen und irgendwann auf bessere Ideen zu kommen.

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2. Februar 2022

Heute war wieder einer dieser Tage, an denen ich viel zu wenig Zeit hatte, alles zu schaffen, was ich schaffen wollte. Was dann wieder dazu geführt hat, dass ich ziemlich viel geschafft habe.

3. Februar 2022

In einem Interview sagt die Krisenberaterin Anastasia Umrik, was man in der Krise machen kann: „Sich nicht von der Leere in sich selbst abzulenken, beispielsweise durch exzessives Feiern oder Netflix rauf- und runtergucken. Kommt die Leere, dann lass dich in sie hineinfallen... Ich kenne aber viele Menschen, die, wenn die Traurigkeit kommt, sofort eine Weinflasche aufmachen oder tindern.“ Wenn die Traurigkeit kommt, sich sofort abzulenken, das kenne ich gut.

4. Februar 2022

Mein Rechner gibt keinen Mucks mehr von sich. Reparatur unwahrscheinlich. Also wieder Krisenmodus. Zum Glück kann ich mir einfach einen neuen kaufen und es kostet nur Geld. Ich könnte auch tagelang rumeiern und versuchen, ihn doch reparieren zu lassen. Aber das ist das gesparte Geld wahrscheinlich nicht wert.

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5. Februar 2022

Ich bin kurz davor, mir einen neuen Rechner zu kaufen, als der Reparaturservice anruft und mir sagt, dass mein alter Rechner zu retten sei. Das spart mir 1000 Euro, aber ich bin trotzdem fast enttäuscht, dass es kein neuer werden wird.

6. Februar 2022

Wir gucken die sehr empfehlenswerte Doku „The Tinder Swindler“ auf Netflix, in der es um einen Typen geht, der jahrelang Frauen um insgesamt rund 10 Millionen Euro betrogen hat. Der erste Gedanke ist, wie naiv man sein muss, um sich von so jemandem verarschen zu lassen, aber dann denke ich, dass es bei mir sicher auch nicht viel bräuchte. Man muss bei jedem Menschen wahrscheinlich nur die richtigen Knöpfe finden, die man drücken muss.

7. Februar 2022

Im Apartmenthaus, in dem ich jetzt wohne, sind unten ein paar kleine Läden. Auf dem Weg nach oben linse ich in einen hinein. Da steht die Chefin, scrollt durchs Handy und lässt gleichzeitig einen Hula-Hoop-Reifen kreisen.

8. Februar 2022

Mein Rechner ist wieder kaputt, nachdem ich ihn gestern aus der Reparatur zurückbekommen habe. Ich bin genervt, kann nicht arbeiten, fahre hin und her, um wieder arbeitsfähig zu sein. Oliver Burkeman spricht in „Four Thousand Weeks“ (ab März auch auf Deutsch) davon, dass wir eigentlich ständig aus dem Häuschen sein müssten, dass wir überhaupt leben, anstatt dauernd zu erwarten, dass alles perfekt läuft und wir alles schaffen, was wir schaffen wollen. Daran muss ich denken, als ich morgens wieder zum Reparaturshop fahre. Die Sonne scheint, die Luft ist frisch, ich bin gesund und ich bin überhaupt da, ich existiere, im Gegensatz zum wahrscheinlicheren Fall, eben nicht da zu sein in diesem kosmischen Chaos. Also alles ziemlich geil, kaputter Rechner hin oder her.

9. Februar 2022

Die ersten Stunden mit einem neuen Rechner sind immer aufregend. Mann, ist das alles schnell. Und das Display, der Hammer. Nachdem alles eingerichtet ist und noch immer die gleiche To-do-Liste auf mich wartet, nur jetzt schneller und mit besseren Farben, ist er dann doch nur ein neues Arbeitsgerät. Aber ich will nicht klagen. Ist schon cool, wenn wieder alles funktioniert.

10. Februar 2022

In Thailand gibt es an großen Kreuzungen vier Ampelphasen, jede Richtung bekommt eine Grünphase für sich allein. Und die dauern gerne mal ein paar Minuten. Ich habe es mir zum Spaß gemacht, an „meinen“ Kreuzungen die Reihenfolge zu merken. Heute dann der Schock: An der großen Kreuzung an der Maya-Mall haben sie die Reihenfolge geändert. Ich weiß nicht, ob ich mit so viel Veränderung klarkomme.

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11. Februar 2022

Eineinhalb Stunden Rollerfahrt nach Chiang Dao. Danach fühlt sich mein Arsch an, als wäre ich einmal durch Texas geritten (ohne dass ich genau wüsste, wie sich das anfühlt).

12. Februar 2022

Ein richtig guter, kompletter Tag geht zu Ende, mit wandern, guten Gesprächen, einem Bad in einer heißen Quelle, chillen am Nachmittag und einem netten Abend in einer gemütlichen Kaschemme. Is n gutes Leben.

13. Februar 2022

Gillian Flynns „Gone Girl“ ist einfach sauspannend und gut geschrieben. Was für eine Wohltat, nachdem ich mich zuvor durch „Die Tyrannei des Schmetterlings“ gequält habe.

14. Februar 2022

Ein letzter Salat im Blue Diamond, bevor es am Donnerstag weiter nach Ko Phangan geht. Am Nebentisch sitzt eine Gruppe Bayern und unterhält sich lautstark. Stört mich nicht, ich finde es sogar witzig und fühle mich ein bisschen wie im Hofbräuhaus.

15. Februar 2022

Der hippe Barbier ist total begeistert, dass er meinen Bart trimmen darf. Kommt in Thailand nicht oft vor. Als wir darüber sinnieren, wie lang ich den Bart noch wachsen lassen könnte, erreicht sein Glück neue Höhen. „Ah, you made my day!“, jubelt er.