16. September 2022

Ich hatte in den letzten Tagen mehrmals Angst. Echte, existenzielle Angst, mein Leben zu verlieren oder mich schwer zu verletzen, weil ich beim Klettern abstürzen könnte. Die ersten Tage hat sich das als unberechtigt herausgestellt, da wir immer angeseilt waren. Aber heute waren etliche Stellen dabei, die keine Absicherung hatten, die aber auch nicht schwer zu klettern waren. Teilweise ging es auch nur darum, geradeaus auf einem Pfad zu gehen. Aber eben mit Abgrund links und rechts. Ich habe das heute gemacht. Habe mich zu 100 % konzentriert, habe mir Zeit gelassen und alles daran gesetzt, keine Fehler zu machen. Als wir am Gipfel angekommen waren, habe ich mich so lebendig und erfüllt gefühlt. Und ich habe mich kompetent gefühlt, dass ich meinem Körper vertrauen kann.

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17. September 2022

Vor 36 Stunden stand ich auf 3000 Metern Höhe auf einer Wiese und war froh, am Leben zu sein. Jetzt gehe ich mit einem Bier in der Hand durch Kreuzberg und wundere mich, dass beide Orte auf der gleichen Welt existieren.

18. September 2022

Meine Reise und die Erlebnisse dort haben in mir etwas aufgewühlt, dass ich kaum beschreiben kann. Trauer, Angst, Schwere, Neugier, Konsequenz, Wut, Leidenschaft, Erschöpfung, Sehnsucht.

19. September 2022

Alles bewegt sich immer zwischen Ordnung und Chaos, in allen Lebensbereichen. Ich mag es nicht, wenn zu viel Ordnung herrscht, dann mische ich die Dinge auf. Ebenso wenig geht es mir gut, wenn zu viel Chaos herrscht, so wie jetzt. Ich denke, es wird mir guttun, für Ordnung zu sorgen.

20. September 2022

Ich weiß nicht, was es ist, aber seit ein paar Tagen kommt es mir wieder wie eine gute Idee vor, länger in Berlin zu leben.

21. September 2022

Oh Mann, jedes Mal, wenn ich mich zwinge, mich durchringe, mir erlaube, einfach alles zu sagen, die volle Wahrheit, fühle ich mich so viel besser, als wenn ich rumeiere und das sage, was ich glaube, was von mir erwartet wird. Das war ein langer Satz, aber was soll's. Es fühlt sich jedenfalls so viel besser an, die Wahrheit auszusprechen und mich einen Scheiß darum zu scheren, wie ich dann dastehe.

22. September 2022

Eigentlich mag ich Tage ohne Termine. Ich hatte heute den ganzen Tag für mich, konnte meine Arbeit machen, spazieren, kochen. Aber am Ende des Tages fehlt es mir heute doch, dass ich kaum unter Leuten war. Gerade nach den letzten zwei Wochen, wo ich mit meinen Freunden eine so tolle Zeit hatte.

23. September 2022

Ich wünsche mir immer, viel Zeit für mich zu haben, unverplante Zeit. Und wenn ich die dann habe, fühle ich mich allein.

24. September 2022

Heute hatte ich einen guten Start in den Tag, habe gelesen, geschrieben und ein Kapitel meines Buches eingesprochen. Dann habe ich ein bisschen den Blues bekommen, habe geschlafen und bin kaum noch hochgekommen. Zum Glück dann aber doch noch zu einem Spaziergang draußen gewesen, sonst hätte ich mich doch zu isoliert gefühlt. Ich brauche endlich wieder eine feste Basis, damit ich auch Grund habe, mir neue soziale Kontakte aufzubauen oder alte wiederzubeleben.

25. September 2022

Was mir in letzter Zeit immer wieder durch den Kopf geht, ist, dass ich Aktivitäten und Entscheidungen immer wieder verzögere und mich meist dafür entscheide, nichts zu tun. Und ich will mich mehr darin üben, aktiv zu sein. Eher ja zu sagen als nein. Den Rucksack über den Zaun werfen, wie ein Freund gerne sagt. Heute habe ich deshalb Bahntickets für ein Party-Wochenende gekauft, mich beim Urban Sports Club angemeldet und mich auf ein paar Wohnungen in Berlin beworben.

26. September 2022

Das erste Mal seit meinem Urlaub wieder beim CrossFit. Fühlt sich an, wie nach Hause zu kommen.

27. September 2022

Berlin, ich bleibe länger.

28. September 2022

Ich habe immer wieder den lustigen Gedanken, dass Männer und Frauen, wenn sie sich neu kennenlernen, beide die Sorge haben, der/die andere könnte „nur das eine“ von ihnen wollen. In meiner Vorstellung unterscheidet sich aber das, was damit gemeint ist. Frauen haben im Allgemeinen die Sorge, der Mann wolle nur Sex und sei dann weg. Männer haben die Sorge, die Frau wolle nur einen Kumpel zum Reden und dass sie in der „friend zone“ landen. Das führt dann oft zu einem Versteckspiel oder einer Art Vertragsverhandlung, die jeglichen Zauber tötet. Vielleicht könnten wir dazu übergehen, dem Gegenüber einfach „das Eine“ zu geben und daran glauben, dass der/die andere in guter Absicht handelt. PS: Das Ganze ist natürlich schwer vereinfacht und gilt nie pauschal für alle (Ein bekanntes Buch über Marktforschung heißt: „Alle, nicht jeder“). Aber ich finde, da ist trotzdem was dran.

29. September 2022

Die letzten Monate oder sogar Jahre ist mir Berlin in seiner Überdrehtheit ziemlich auf den Geist gegangen. Aber hey, ich hab ne Bar mittendrin, ich hab nicht viel zu tun, ich hab irgendwie gerade voll Bock mitzumachen.

30. September 2022

Bei Black Sheep CrossFit benutzen sie das Level-Method-System, um die Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen zu testen. So ähnlich wie die Gürtel in Kampfsportarten.  Hatte davor noch nie davon gehört und bin zufällig reingeraten. Aber ist richtig cool, mal zu sehen, wo ich stehe. Die Box ist überhaupt ziemlich cool. Tolle Leute, riesengroß und super ausgestattet.