1. Januar 2023

Ich freue mich total, dass ich gestern recht früh zu Hause war und auch nicht viel getrunken habe. So habe ich den ersten Tag des neuen Jahres einen klaren Kopf und kann ganz in Ruhe das Jahr beginnen.

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2. Januar 2023

Ich habe Netflix gekündigt und bin froh darüber. Sonst wäre ich heute in der ARD-Mediathek nicht über „Werk ohne Autor“ gestolpert, eine Geschichte über den fiktiven Maler Kurt Barnert (angelehnt an den echten Maler Gerhard Richter), der in der Nazizeit aufwächst und in der DDR und BRD zum Künstler reift. Ein wirklich schöner Film. Filme über Künstler, Autoren und Musiker bewegen mich am meisten. Wahrscheinlich, weil ich selbst einer bin.

3. Januar 2023

Ich gucke mir eine Wohnung an. Es gibt eine Einbauküche, die ein fest installiertes Radio hat, was sehr nach den 70er oder 80er Jahren aussieht. Ansonsten sieht die Küche aber top aus, quasi scheckheftgepflegt. Allein für die Küche hätte ich die Wohnung gerne.

4. Januar 2023

Gestern habe ich mir eine App heruntergeladen, die mir täglich den Sonnenauf- und Untergang anzeigt. Ich kann es nicht erwarten, mehr Tageslicht zu bekommen. Jeden Tag werden die Tage um ein paar Minuten länger, und ich kann dabei zusehen.

5. Januar 2023

Wir sitzen beim Notar, um eine GmbH zu gründen. Ein richtig skurriles Erlebnis. Das ganze Prozedere besteht im Wesentlichen darin, dass der Notar uns die Texte des Gesellschaftervertrags und anderer Dokumente so schnell vorliest, als hätte man bei der ewig langen WhatsApp-Sprachnachricht vom besten Kumpel auf 2x Speed gedrückt. Und das bei juristischen Texten, die beim selbst Lesen schon schwer zu verstehen sind. Das Ganze soll dann dafür sorgen, dass man später nachweisen kann, dass alle Beteiligten über den Inhalt der Dokumente voll informiert waren – ein Schildbürgerstreich.

6. Januar 2023

Beim Hoffman-Seminar schaut man auf sich selbst als Kind und stellt wieder eine Verbindung zu diesem Kind her. Der Begriff des „inneren Kindes“ wird dabei synonym mit dem Gefühl verwendet (in Abgrenzung zum Intellekt beispielsweise). Diese Gleichsetzung macht es für mich seitdem viel klarer, was ich überhaupt fühle. Vor dem Hoffman-Seminar konnte ich Denken und Fühlen nicht immer auseinanderhalten. Aber seit ich das Bild von innerem Kind habe, geht das viel einfacher.

7. Januar 2023

Ich penne ein bisschen lange und wache grumpy auf. Aber dann mache ich in einem Workshop ein Visionboard für 2023 und bastle danach ein lustiges Reel für meine Wohnungssuche. Ich war also den halben Tag kreativ und abends ist meine Laune bestens.

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8. Januar 2023

Was ein schöner Tag schon wieder. Ich schlafe aus, aber nicht zu lange, lese, chille und bin kreativ. Und abends gehe ich recht früh ins Bett.

9. Januar 2023

Ich bekomme per Mail ein Angebot, eine Wohnung zu mieten. Die Wohnung ist bei genauer Betrachtung zu günstig und schon zu lange verfügbar. Es muss Betrug sein. Aber ich finde es beeindruckend, wie sie die Dramaturgie geplant haben: Mehrere Tage zwischen den E-Mails, erst mal glaubwürdige Story und den weiteren Hergang der Geschichte kann ich mir auch schon vorstellen, damit ich am Ende irgendwohin Geld überweise. Würden Sie ihr dramaturgisches Talent doch zum Schreiben von Geschichten verwenden, anstatt dafür, Leute über den Tisch zu ziehen.

10. Januar 2023

Das erste Mal in einer MRT-Röhre. Manche Leute bekommen ja Platzangst oder mögen den Lärm nicht. Mich erinnern die Geräusche an Techno und ich habe plötzlich Lust, mal wieder in einen Club zu gehen.

11. Januar 2023

Von Weitem sehe ich eine Menschentraube und brauche einen Moment, bis ich kapiere, dass die alle da hinwollen, wo ich auch hinwill: zu einer Wohnungsbesichtigung. Na ja, müssen wohl mehrere Wohnungen sein. Von wegen. Die bestellen sich wirklich 30 Leute zur Besichtigung, wo es locker auch fünf tun würden. Der Berliner Wohnungsmarkt ist echt ein einziger Mittelfinger.

12. Januar 2023

Ich hatte heute einen interessanten Gedanken: Dass ich schreiben muss, damit es mir gut geht. Es erinnert mich an eine Zeit vor ein paar Jahren, als ich das Gleiche beim CrossFit gemerkt habe. Und meine Idee ist, dass das ein Anzeichen dafür ist, dass etwas von einer reinen Gewohnheit, die man machen möchte und mit Willenskraft macht (auch, wenn man ja, weil es zur Gewohnheit wird, immer weniger davon braucht), zu einem tief integrierten Bedürfnis wird, ohne das es einfach nicht mehr geht. Denn Gewohnheiten kann man sich auch wieder abgewöhnen, wenn sie nicht tief integriert sind, das habe ich schon oft gemacht. Diese tiefe Integration, dass die reine Gewohnheit zu einem Grundbedürfnis wird, dauert deutlich länger als die oft beschworenen drei Wochen, von denen bei Gewohnheiten die Rede ist. Ich denke Jahre.

13. Januar 2023

Nach mehreren Jahren Beschwerden lasse ich endlich meine Schulter untersuchen. Gute Nachricht heute: Nichts ist irreparabel beschädigt, mit Training und Therapie werde ich meine Schulter wieder voll nutzen können. Das ist mein Körper-Projekt des Jahres: keine Schmerzen mehr in der Schulter.

14. Januar 2023

Wenn ich ungeduldig werde, dass ich doch immer wieder in alte Muster falle, muss ich mich daran erinnern, dass ich nicht erwarten kann, dass über Jahrzehnte etablierte Verhaltensweisen in ein paar Wochen verschwinden. Vielmehr übt man Stück für Stück neue Verhaltensweisen, die neben den alten parallel existieren und irgendwann stärker sind.

15. Januar 2023

Ich beobachte schon einige Zeit, wie mein Verhalten sich auf meine Stimmung auswirkt. Ich frage mich dann: Behandle ich meinen Körper und Geist gut? In den letzten Wochen mache ich das noch kleinteiliger: Wenn ich merke, dass ich schlecht gelaunt, gelangweilt, traurig bin, schaue ich mir an, was ich in den letzten paar Stunden gemacht habe, und versuche, daraus Erkenntnisse zu gewinnen.