1. Januar 2024

Auf Goodreads richte ich mir eine neue Lese-Challenge für 2024 ein – das zehnte Jahr in Folge, in dem ich das mache. Im vergangenen Jahr waren es 67 Bücher, und wenn lesen weiter für mich so wichtig bleibt, werden es auch dieses Jahr wieder mindestens 52.

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2. Januar 2024

Nur noch gut zwei Tage und ich sitze im Flieger nach Vietnam. Und ich habe noch nicht einen Gedanken darauf verwendet, wie das wohl sein wird und was ich brauche. Na gut, Flüge und Unterkunft habe ich schon.

3. Januar 2024

Heute Abend hat mich mein Bruder richtig überrascht und ich bin stolz und begeistert. Warum, kann ich noch nicht sagen.

4. Januar 2024

Auf den letzten Metern vor meiner morgigen Abreise nach Vietnam hake ich alles ab, was ich bis heute schaffen wollte, und führe noch drei gute, wichtige Gespräche mit meinem Team (Grüße, ihr Heldinnen und Helden!). Kann jetzt doch losgehen.

5. Januar 2024

Es ist superfrüh, ich packe meine letzten Sachen, räume ein bisschen auf und trinke meinen letzten Kaffee auf der Couch. Und dabei merke ich, dass ich mich jetzt schon aufs nach Hause kommen freue. Das ist ein gutes Zeichen, dass ich mich hier wohlfühle. Und die Vorfreude auf den nächsten Ort, sei es auch „nur“ das Zuhause, gehört für mich zum Reisen dazu.

6. Januar 2024

Umsteigen in Singapur. Das letzte Mal war ich vor knapp vier Jahren hier, als wir alle vor Corona geflüchtet sind. Da habe ich einem gestrandeten Pakistani einen Burger spendiert; später fragte er noch, ob ich ihm einen Flug bezahlen kann, aber das war mir dann zu viel.

7. Januar 2024

Morgens wache ich immer wieder auf, aber kann mich nicht dazu bringen, aufzustehen. Gegen 14 Uhr schaffe ich es, nach ca. 16 Stunden im Bett. Ich weiß jetzt schon, dass es schwer wird, heute Abend einzuschlafen.

8. Januar 2024

Mein dritter Tag in Vietnam und ich sitze nur in irgendwelchen Hipsterschuppen rum und esse das Gleiche, was ich in Berlin auch essen würde. Und ich schäme mich, dass ich nicht neugieriger bin auf die kleinen Suppenküchen, auf die Bestellung mit Händen und Füßen, auf (ggf. unliebsame) kulinarische Überraschungen. Aber Mann, was soll's, wenn ich es halt mag und gerade Komfort suche? Ich habe auf meinen früheren Reisen genug wie die Locals gegessen. Und herausgefordert bin ich aktuell auch ausreichend.

9. Januar 2024

Immer wieder stark in Südostasien: Früh morgens sind alle älteren Leute auf den Beinen und machen Frühsport: Machen Tai Chi oder tanzen im Park oder strampeln auf den kostenlosen Fitnessgeräten, die im Stadtbild herumstehen. Wäre das auch was für uns oder sind wir dafür zu fortschrittlich?

10. Januar 2024

In „Dopamine Nation“ von Dr. Anna Lembke geht es darum, wie Süchte funktionieren und wie man sie überwindet, in einer Zeit, wo wir schnelle und billige Dopaminquellen zur Verfügung haben wie nie zuvor. Und als eigenes Beispiel nennt sie ihre Sucht nach billigen Liebesromanen. Ich habe vor einiger Zeit schon gemerkt, zuletzt wieder intensiv durch das Hoffman-Seminar, dass ich auf verschiedene Arten unangenehme Gedanken und Gefühle betäube, vor allem mit dem Smartphone. Aber dass meine Vielleserei, zumindest teilweise, auch so eine Betäubung sein könnte, ist ein recht neuer Gedanke. Da ist aber was dran.

11. Januar 2024

Hupen ist in Vietnam kein aggressiver Akt, sondern eine Kommunikationsform. Ich hupe heißt: Ich bin hier. Ich kann mich erinnern, wie ich vor Jahren, nach einigen Wochen in Vietnam, einmal fast überfahren wurde, weil ich vor einen Motorroller gelaufen bin, der nicht gehupt hat. Ich hatte nach einigen Wochen schlicht aufgehört, nach links und rechts zu schauen, sondern hatte mich nach Gehör bewegt. „Kann der nicht hupen?“, hatte ich erbost gefragt. Gestern habe ich ein vielleicht zwei Jahre altes Kind auf dem Roller gesehen, zwischen den Beinen der Mutter, welches auf ihr Kommando fröhlich auf die Hupe drückte. Man kann nicht früh genug mit den wichtigen Dingen im Leben anfangen.

12. Januar 2024

Ich habe hier in Hoi An ein wunderbares Zimmer mit zwei Seiten Glasfront mit Blick auf grüne Reisfelder. Das habe ich mir extra so ausgesucht. In Berlin gucke ich ja nur auf die grauen Mauern meines Hinterhofs. Ich merke mal wieder, wie schön das ist. Wie kann ich in der Stadt leben und trotzdem grün um mich haben?

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13. Januar 2024

Eigentlich war für heute Nachmittag geplant, zum Drink & Draw (Zeichnen lernen und Bier trinken) in eine Bar zu gehen. Morgens habe ich keine Lust, bin bequem, denke, das wird nix. Zum Glück tritt mir Steffi in den Arsch und wir gehen hin und es wird für mich das Highlight des Tages. Merken und beim nächsten Mal nicht wollen dran erinnern!

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14. Januar 2024

Ich war die letzten Wochen sozial echt unterzuckert, habe zu viel Zeit mit mir selbst verbracht. Um so schöner, dass hier in Hoi An langsam alle eintrudeln und ich unter Menschen bin. Ich freue mich auf die kommende Zeit.

15. Januar 2024

Die Kontraste in weniger wohlhabenden Ländern als Deutschland, jetzt also gerade in Vietnam, fallen mir immer sehr deutlich auf. Auf dem Reisfeld steht vom ersten Sonnenlicht bis Sonnenuntergang der Bauer barfuß im Schlamm und schiebt selbigen hin und her. Hundert Meter weiter parkt am Straßenrand ein blitzblanker BMW i8, für den ein Vietnamese im Durchschnitt 25 Jahre arbeiten müsste – der Reisbauer vermutlich noch länger.