1. März 2024
„Drei, zwei, eins, und noch einen“, ruft mein Judge. Mitten in einem CrossFit-Workout fühle ich mich manchmal, als würden Raum und Zeit verschwinden. Mein Kopf schaltet um auf reines Überleben. Ich will nur noch, dass es aufhört, alles ist besser als das, aber es hört nicht auf. Und ich will nicht mehr. Aber wenn um dich herum dutzende Leute stehen, die dich anfeuern, wie jetzt bei den CrossFit Open, dann mache ich immer weiter, bis es vorbei ist. Und mit dem Schlusssignal ist mein Leben auf einmal wieder gut. Es gibt nichts Besseres für den Kopf als harte körperliche Anstrengung.
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Weitere Informationen2. März 2024
Es gibt den Tipp unter Kreativen, sich ein Notizbuch neben das Bett zu legen, falls man nachts eine brillante Idee hat. Ich habe heute Nacht von einer tollen Idee für einen Roman geträumt und diese dann gleich in mein Handy getippt. Als ich heute Morgen aufgewacht bin, habe ich gemerkt: Ich habe leider nur geträumt, dass ich die Idee notiert habe. Jetzt kann ich mich nicht mehr erinnern.
3. März 2024
Ich laufe zum ersten Mal durch die Schönholzer Heide, über die ich schon als Kind in der Grundschule gesungen habe, als nämlich Bolle zu Pfingsten nach Pankow reiste. Und als hätte ich es bestellt, sehe ich plötzlich als Ritter verkleidete Menschen mit Schwertern kämpfen. Schon wieder ne Keilerei in der Schönholzer Heide.
4. März 2024
Ich fand es ja wirklich toll in Vietnam und wäre gerne noch geblieben. Aber was mich hier auf jeden Fall richtig happy macht, ist meine CrossFit-Box in Kreuzberg. Dreimal die Woche in einer Gruppe powern bis zum Umfallen hat mir echt gefehlt.
5. März 2024
Mein Leben könnte so viel einfacher sein, wenn ich einfach immer die Dinge machen würde, die mir guttun. Heute habe ich mich morgens nur ne halbe Stunde hingesetzt und geschrieben, und schon war der Start in den Tag besser und erfüllter. Aber der Anlauf ist schon immer wieder schwierig.
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6. März 2024
Ich hatte ja keine Lust, Vietnam zu verlassen. Aber ich muss sagen, dass mir das Leben in Berlin aktuell ganz gut gelingt. Ich mache gute Arbeit, treffe Freunde, gehe zum Sport und plane schon die nächsten, kürzeren Trips aus Berlin raus. So geht's.
7. März 2024
Bei Aldi sind manche Preisschilder rot, um anzuzeigen, dass es sich um ein Sonderangebot handelt. Der alte Preis steht dort durchgestrichen, der Angebotspreis groß. Bei einem Käse kann man heute ein richtig gutes Schnäppchen machen: Er kostet 2,15 Euro – statt 2,16 Euro.
8. März 2024
In der U8, nachts um halb eins. Ein junger, langer Typ, schon ziemlich neben der Spur, hört laut Oldschool-Hip-Hop und macht Dribbeltricks mit zwei Basketbällen, mit verbundenen Augen. Es ist beeindruckend, aber irgendwie auch traurig. Ich stelle ihn mir als Hauptfigur eines Romans vor, die Basketballstar werden wollte und dann besoffen in der Berliner U-Bahn endete.
9. März 2024
Wieder am Center Court im Bata, Tisch 1. Vor mir liegt eine unmögliche Situation zum Spielgewinn. Dann habe ich eine Idee, von der ich annehme, dass sie höchstens in einem von hundert Fällen klappt. Ich probiere es und schaffe den Stoß tatsächlich. Es gibt Applaus von den Umstehenden. So schön kann das Leben sein.
10. März 2024
Eine lange Wanderung bei Berlin. Obwohl ich auch woanders sein könnte, fühlt es sich nicht so an wie sonst. Vielleicht ist die Anreise zu kurz, sind zu viele Berliner Spaziergänger hier, keine Ahnung. Ich muss nächstes Mal weiter wegfahren.
11. März 2024
Ich fahre mit meinem Neffen zum Fußballtraining. Einer unserer ersten Trips zu zweit. Wir stehen beide am Fenster des Busses, schauen raus, beobachten schweigend das Treiben. Ein schöner Moment.
12. März 2024
Heute habe ich wieder wenig Zeit am Computer verbracht und war viel mit Menschen zusammen, live oder im Ferngespräch. Und ich fühle mich abends erfüllt und wertgeschätzt. Mehr davon will ich haben.
13. März 2024
Heute habe ich den ganzen Tag auf dem Gelände des BATA verbracht. Erst mit Meeting und Arbeit, dann zum Sport und später noch zum Billard spielen. Nach 12 Stunden verlasse ich das Gelände und fahre nach Hause.
14. März 2024
Heute erinnere ich mich an ein Zitat von Ray Dalio aus seinem Buch „Principles“: „In meinen frühen Jahren habe ich zu außergewöhnlich erfolgreichen Menschen aufgeschaut und gedacht, dass sie erfolgreich sind, weil sie außergewöhnlich sind. Nachdem ich solche Menschen persönlich kennengelernt hatte, wurde mir klar, dass sie alle – wie ich, wie jeder – Fehler machen, sich mit ihren Schwächen abmühen (im Orig. „struggle“) und sich nicht als etwas Besonderes oder Großartiges empfinden. Sie sind nicht glücklicher als der Rest von uns, und sie kämpfen genauso viel oder mehr als der Durchschnitt … Im Laufe der Zeit habe ich erkannt, dass Erfolg nicht wegen des Erreichens seiner Ziele befriedigt, sondern wegen des guten Abmühens (im Original "struggle well", was viel besser klingt).“
15. März 2024
Dritter Tag der CrossFit Open. Heute sind Übungen dran, die ich einfach nicht kann, deshalb mache ich die leichtere Version, „scaled“ nennt sich das. Und selbst da ist eine Übung dabei, bei der ich mir den ganzen Tag nicht sicher bin, ob ich sie abends hinbekommen werde. Aber dann klappt es echt gut, die Stimmung ist super, mein Bruder und mein Neffe feuern mich an und ich bin ein happy little Crossfitter.
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