1. April 2024

Feiertage wie Ostern und Weihnachten sind die schönsten in Berlin. Viele Leute sind weg, die Familie besuchen, und Parks, Cafés etc. sind auf ein erträgliches Maß gefüllt.

Die Momentaufnahmen als Podcast hören

2. April 2024

Heute vor zehn Jahren fuhren mein Bruder und ich nach Bad Kissingen, wo mein Vater lebte. Es war sein siebzigster Geburtstag, er wollte „keinen großen Aufriss“, den er, glaube ich, schon gerne gehabt hätte, er wollte sich nur nicht darum kümmern. Dann machten wir halt Aufriss. Wir kamen unangekündigt nach Bad Kissingen, seine Frau war instruiert, und klingelten nachmittags an der Haustür. „DHL“, sagten wir. Und dann das große Hallo, herzlichen Glückwunsch zum Siebzigsten, mein Vater zu Tränen gerührt. Später ein feuchtfröhlicher Zug durch den Kurort, von dem wir nachts recht angeschallert durch die stillen Straßen zurück wankten. Die letzte große Party meines Vaters.

3. April 2024

Mein Wanderweg von Potsdam nach Brandenburg an der Havel kreuzt die A10 an einer Autobahnraststätte. Die Männer mit ihren Pausenkippen staunen nicht schlecht, gucken wie ihr Auto, als sie mich aus dem Wald latschen sehen. Als hätten sie ein Wildschwein gesehen oder einen Elefanten.

4. April 2024

Ich betrete den Frühstücksraum, sehe im Augenwinkel jemanden stehen und sage „Guten Morgen“. Dann merke ich, dass da ein Spiegel hängt und ich mich selbst freundlich begrüßt habe. Vielleicht sollte ich das jeden Morgen machen.

5. April 2024

CC-Frühlingstreffen in einer ehemaligen Kirche in Brandenburg. Kirchen haben schon auch eine nützliche Funktion, aber mit meiner liebgewonnenen Community von Macherinnen und Freiheitssuchenden bin ich viel lieber in diesem Gebäude.

6. April 2024

Am Geldautomaten der Sparkasse in Brandenburg. Auf dem Boden sitzt ein Mann, raucht und schaut auf einem Tablet einen Film. Ich hebe Geld ab, während er sich über eine offenbar dumme Entscheidung des Protagonisten aufregt. Wir kommen ins Gespräch über die Frage, ob es sich lohnen würde, für zwei Millionen 15 Jahre in den Knast zu gehen. Er würde, obwohl er Knasterfahrung hat, ich bin skeptisch. Am Ende kann ich ihn die berühmte Frage einmal umgedreht fragen: „Willst du 'nen Euro?“

7. April 2024

Immer, wenn ich denke, dass ich meine kreative Arbeit mal aus Zeitmangel ruhen lassen sollte, bekomme ich eindeutige Zeichen, dass das Käse ist. Ok, ist angekommen.

8. April 2024

Am Wochenende auf der CC-Konferenz habe ich an einem Workshop teilgenommen, der mich wirklich wieder mal ein Stück weitergebracht hat. Ich konnte mich richtig gut verbinden, mit mir und mit den anderen Leuten. Ich merke, dass mich solche Selbsterfahrungen mittlerweile mehr interessieren als reine Business-Themen.

9. April 2024

Angehörige zweier größerer Familienfeiern streiten sich im Volkspark Friedrichshain. Viel Geschrei, leichte Rangeleien. Mir scheint, es ist auch Alkohol im Spiel. Daneben gutverdienende Jogger, Eltern mit Kinderwagen und legal kiffende Gen Z'er. Berlin, wie kann man dich nicht nicht nicht nicht nicht nicht nicht lieben?

10. April 2024

Mein Leben ist voll, was es manchmal echt anstrengend macht, aber eben auch erfüllt und gefüllt mit guten Begegnungen, Erfahrungen, Ergebnissen. Heute sagt eine mir neue Bekanntschaft, dass ich sehr zufrieden wirke. Das ist dann wohl so (auch wenn das Affengehirn nie Pause macht).

11. April 2024

Irgendwann am Nachmittag kommt schlechte Laune. Dann weiß ich mittlerweile schon, dass ich wahrscheinlich einfach nur müde bin und eine Pause brauche.

12. April 2024

Schlipsträger in der U-Bahn, mit Kopfhörern auf, schmatzt geräuschvoll auf seinem Kaugummi herum. Da bringt der ganze feine Zwirn nichts, wenn er malmt wie ein Ochse auf dem Acker.

13. April 2024

Zu Gast in einer richtig geilen Wohnung mit Terrasse und Zugang zum Hof. Ich schaue mir die Bude an, und anstatt, wie früher, neidisch zu sein, sage ich mir: Das ist eine richtig gute Gelegenheit, sich im Gönnen zu üben.

14. April 2024

Die meisten schlechten Bewertungen, die wir fürs BATA bekommen, basieren darauf, dass jemand nicht bekommen hat, was er oder sie erwartet. Heute zum Beispiel wieder: Super Laden, nettes Personal, gute Stimmung, tolles Angebot, aber die Preise gefallen mir nicht: 2 von 5 Sternen. Diese Mentalität geht mir tierisch auf den Geist: Zu meinen, man hätte ein Recht aufs Schlaraffenland, in dem alles super ist, aber nichts kostet. Mach doch selber, wenn es so einfach ist, du Pfeife.

15. April 2024

Ich bin echt dankbar, dass ich vor über zehn Jahren Coaching als Möglichkeit zur Weiterentwicklung entdeckt habe und es mir heute erlaube und erlauben kann, das gerne und ohne groß nachzudenken immer wieder in Anspruch zu nehmen.