16. Juni 2024

Segeln ist so geil. Wir sind den ganzen Tag an der Luft und ich bin mit lieben Menschen zusammen. Ein Tag wirkt so erholsam wie drei Tage normaler Urlaub.

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17. Juni 2024

Wir essen Gambas, was ja ne ganz schöne Fuddelei ist, wegen der Schale. Und dann kommt mir der Gedanke, dass Gambasschälen das Kartoffelschälen der Wohlhabenden ist. Ich höre reiche Eltern zueinander sagen: „Also wenn der Justus sich nicht benimmt, wird er zum Gambasschälen verdonnert.“ „Ganz recht, Gloria, ganz recht. Das schadet so einem jungen Mann nicht, ab und an seine Gambas selbst zu schälen. Das bildet den Charakter.“

18. Juni 2024

Das Schönste an Reisen wie diesem Segeltrip oder langen Wanderungen ist, dass ich mit netten Leuten zusammen bin und viel an der frischen Luft. Viel mehr brauche ich nicht zum Glück.

19. Juni 2024

Wenn ich in der Natur bin, wie jetzt beim Segeln, bin ich voll im Moment, denke nicht an gestern und nicht an morgen. Das ist die eigentliche Erholung.

20. Juni 2024

Morgens fahren wir immer mit dem Motor aus dem Hafen, bevor man draußen die Segel setzt. Dann kommt einer der schönsten Momente beim Segeln: Du schaltest den Motor ab, es wird ruhig und das Boot bewegt sich trotzdem weiter nach vorn, nur von der Kraft des Windes angetrieben.

21. Juni 2024

Irgendwie landen wir bei Chuck-Norris-Witzen. Mir kommt der Gedanke, wie Chuck Norris wohl Chuck-Norris-Witze findet. Feiert er das oder nervt es ihn? Und kommen dauernd Leute auf ihn zu, fragen: „Kennst du den?“, und er antwortet: „Ja! Ich kenne den! Ich kenne alle Chuck-Norris-Witze! Ich bin Chuck Norris!“

22. Juni 2024

Wie auch bei den letzten Malen die Erkenntnis: Eine Woche Segeln ist wie drei Wochen anderer Urlaub. Ich bin k.o., freue mich auf mein Bett, aber bin auch bereit für neue Taten und einfach dankbar, dass ich solche Dinge machen kann.

23. Juni 2024

Zehn Minuten vor Abpfiff des dritten deutschen Gruppenspiels lande ich. Noch im Flugzeug schalte ich den Livestream an und sehe tatsächlich den Ausgleich gegen die Schweiz in der Nachspielzeit. Habe ich also doch noch den besten Teil des Spiels erwischt.

24. Juni 2024

Neben mir im Falafelladen sitzt eine Familie mit zwei kleinen Mädchen. Die Ältere der beiden, vielleicht fünf Jahre alt, fängt plötzlich an zu singen: „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann ...“ Ich muss lachen. Die Mutter fragt ihre Tochter entgeistert und belustigt zugleich, wo sie das denn herhabe. Statt zu antworten, hebt die Kleine wieder an. „Ich will keine Schokolade …“

25. Juni 2024

Zurück in Berlin. In der S-Bahn macht eine Frau heimlich ein Foto von mir, vergisst aber, den Blitz auszumachen. Wir tun beide so, als wäre nichts passiert. Ich denke darüber nach, wie irre es ist, jeden Tag hunderten Menschen zu begegnen, ihnen physisch nah zu sein, aber sie komplett zu ignorieren. Nicht zu wissen, wo wir hingucken sollen. Dann glotzen wir in unsere Handys.

26. Juni 2024

Ich bin manchmal sehr hin- und hergerissen, ob ich Dinge akzeptieren soll oder dagegen angehen. Intuitiv nehme ich meist alles an, aber heute frage ich mich schon sehr, ob ich mehr kämpfen sollte.

27. Juni 2024

In gut zwei Wochen ist das sechsjährige Jubiläum dieser Momentaufnahmen. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, etwas zu ändern. Das wäre ein guter Zeitpunkt. Einerseits will ich die Routine nicht aufgeben, andererseits ist es mir ein bisschen langweilig geworden. Vielleicht schreibe ich sie einfach weiter, aber mache was anderes daraus, bevor ich sie veröffentliche.

28. Juni 2024

In meiner Lieblingsbox Crossfit Blacksheep. Nach dem Workout wundere ich mich, wo mein Spindschlüssel ist, bis ich merke, dass ich den Spind gar nicht abgeschlossen habe und die Tür sperrangelweit offensteht. Handy, Geldbeutel, Schlüssel, alles noch da. Ich freue mich, dass das so ist, und habe nichts anderes erwartet.

29. Juni 2024

Ich bin gar kein großer Fußballfan und Patriot auch nicht, aber irgendwie ist es mir nicht egal, ob Deutschland gewinnt oder nicht. Wahrscheinlich, weil ich nun mal von hier bin, wir sprechen die gleiche Sprache, und ich mag Spitzensport. Also freue ich mich ein bisschen, dass Deutschland heute gewonnen hat. Und wenn sie verlieren, ist es auch nicht so schlimm.

30. Juni 2024

Heute ein Zitat aus „Mach's dir leicht“ von Raphael Santandreu: „Die Fähigkeit zu lieben ist letztlich weitaus wichtiger als unsere Erfolge und sonstigen Fähigkeiten. Gleich danach kommt die Lust darauf, wertvolle Dinge zu tun.“