1. November 2024

Wir sind ja gerne am Fluchen und Motzen und Meckern, zum Beispiel über Berliner Bürgerämter. Heute lief bei mir aber alles super. Termin vor zwei Wochen bekommen, der Termin selbst hat keine halbe Stunde gedauert, super freundliche und kompetente Mitarbeiterin. Es wird besser. Ich will für diesen Apparat nicht verantwortlich sein. Wenn man selbst vieles macht, weiß man, wie komplex es ist, es hinzubekommen, dass es gut wird. Da ist meckern nicht mehr so einfach.

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2. November 2024

Auf dem Weg zur ersten Stunde des Comedykurses, den ich in den nächsten sechs Wochen besuchen werde. Ich bin aufgeregt, wie bei jeder Reise aus der Komfortzone heraus.

3. November 2024

Seit bestimmt einem Dreivierteljahr vermisse ich einen meiner Wohnungsschlüssel. Ich verliere sowas eigentlich nicht und es hat mich schier in den Wahnsinn getrieben, wo er abgeblieben ist. Heute ziehe ich meine Winterjacke an und fasse in eine sonst unbenutzte Tasche – und da ist er!

4. November 2024

In meinem Comedykurs gab es Hausaufgaben. Morgens setze ich mich ran und fange an zu schreiben. Und habe große Freude daran, auch, wenn es viel Zeit braucht. Vielleicht finden es ja auch andere lustig.

5. November 2024

Hausaufgabe vom Comedykurs: eine Comedyshow besuchen. Ich gehe dorthin, wo auch der Kurs stattfinden wird. Mehrmals am Abend muss ich daran denken: In ein paar Wochen stehe ich auf dieser Bühne.

6. November 2024

Tja, es ist nicht zu fassen, aber der bockige Fünfjährige in der Hülle einer alten Orange hat tatsächlich wieder die US-Wahl gewonnen. Der erste Impuls: Das Ende ist nah. Die Welt ist am Arsch. Aber dann erinnere ich mich an das, was ich letztens über Krisen geschrieben habe, und frage einfach mal: Welche Chancen stecken in dieser Krise?

7. November 2024

Das erste Mal seit Jahren mal wieder bei einem Billardturnier. Es macht Spaß und ich spiele ganz ok, nur taktisch spiele ich nicht so toll. Ich bin es einfach nicht mehr gewohnt, so zu spielen, dass ich gewinne. Sonst ist das halt eher egal.

8. November 2024

Bei der Lesung von Mia Gatow in Friedrichshain. Wie immer bei kleinen Veranstaltungen sind in der ersten Reihe noch Plätze frei. Ich tausche mich mit meiner Sitznachbarin darüber aus. Wir stellen fest, dass das bei Kindern anfangs anders ist; da wollen alle in der ersten Reihe sitzen. Später erst ändert sich das. Ich fände es spannend, mal zu überlegen, was genau da psychologisch eigentlich passiert bzw. verschwindet. Auf einmal wird der natürliche Erkundungsdrang überlagert von Zurückhaltung, Angst, Verstecken.

9. November 2024

Im Comedy-kurs tragen wir unsere Hausaufgaben vor. An einigen Stellen lachen die anderen. Es ist ein fantastisches Gefühl, andere zum Lachen zu bringen, und ich will mehr davon.

10. November 2024

Es ist herrlich, den halben Sonntag gammelnd zu verbringen, Kaffee trinken, lesen, reden. I'm a happy man.

11. November 2024

Ich habe mich bei den Momentaufnahmen ja immer wieder gefragt, ob sie noch sinnvoll sind und was ich eigentlich davon habe. Jetzt, wo ich für den Comedykurs einfach Material brauche, merke ich, dass ich seit sechs Jahren mein Gehirn darauf trainiere, Geschichten im Alltag zu finden. Das kommt mir jetzt zugute.

12. November 2024

Für eine neue Challenge soll ich heute 15 Minuten dasitzen und nichts tun. Nach drei Minuten bin ich eingeschlafen. Ich war heute einfach sehr müde.

13. November 2024

Mittags beschließe ich, dass es genug für heute war und ich eine Pause brauche. Ab jetzt ist es Sonntag. Das klappt für den Rest des Tages nicht ganz, aber immerhin für ein paar Stunden: Ich gehe ins Café, hänge auf der Couch rum, schaue Serien. Dann früh ins Bett.

14. November 2024

Morgens um sieben ist die S-Bahn voll wie Sau. Ich würde so gerne wissen, wo die alle hinfahren, und frage mich, warum dieses Land eigentlich so früh aufstehen muss.

15. November 2024

Die Besucher der Max-Schmeling-Halle halten es heute wieder, wie so oft, für eine gute Idee, mit dem Auto anzureisen. Die Straßen meiner Nachbarschaft sind komplett verstopft, so auch die eh schon super enge Ystader Straße. Ich weiche vorsichtig auf den Gehweg aus. Doch auch da herrscht Krieg. „Scheiß Fahrrad-Faschist!“, schimpft mich einer. Ich muss lachen. Das ist mal was Neues.